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Warum es gerade jetzt zu vielen Lawinen kommt
Panorama 08.02.2022 Aus unserem online-Archiv
Sonne, Neuschnee, viele Leute

Warum es gerade jetzt zu vielen Lawinen kommt

Blick auf das Matterhorn im Winter.
Sonne, Neuschnee, viele Leute

Warum es gerade jetzt zu vielen Lawinen kommt

Blick auf das Matterhorn im Winter.
Symbolfoto: Getty Images
Panorama 08.02.2022 Aus unserem online-Archiv
Sonne, Neuschnee, viele Leute

Warum es gerade jetzt zu vielen Lawinen kommt

Mehr als ein Dutzend Menschen sind binnen weniger Tage in den Alpen in Lawinen ums Leben gekommen. Wie kommt es zu dieser Häufung?

(dpa) - Die hohe Zahl von Lawinenunfällen am Wochenende in den Alpen geht nach Einschätzung von Experten nicht zuletzt auf eine unglückliche Verkettung von Umständen zurück. „Es waren sehr viele Leute unterwegs, das Wetter war schön und es herrschte eine gefährliche Lawinenlage. Das ist eine Kombination, da passiert einfach oft etwas“, sagt Thomas Feistl, Leiter der deutschen Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt. Der Schneedeckenaufbau vor allem am Alpenhauptkamm sei schlecht gewesen – ein Grund war starker Schneefall nach einer längeren schneearmen Zeit.


04.02.2022, Österreich, Sölden: Rettungskräfte sind am Lawinenkegel im Einsatz. Im beliebten Skiort Sölden verschüttete eine Lawine fünf Wintersportler auf einer gesicherten Piste. Sie wurden lebend geborgen. Foto: Zoom.Tirol/APA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Fünf Tote bei Lawinenunglück in Tirol
Bei einem Lawinenabgang im österreichischen Bundesland Tirol sind am Freitag fünf Menschen ums Leben gekommen.

In Österreich waren von Freitag bis Sonntag neun Menschen in Lawinen umgekommen. Ein Tourengeher starb zudem in der Schweiz und ein weiterer in Bayern. Am Montag wurden zwei weitere Tote aus den französischen Alpen gemeldet.

Die Lawinenwarnstufe sei erst am Freitag von großer Gefahr der Stufe 4 an den Vortagen auf erhebliche Gefahr der Stufe 3 zurückgenommen worden, sagte Feistl. „Bei Stufe 3 (von 5) passieren die meisten Unfälle.“ Zwei Drittel aller Unglücke ereignen sich bei dieser Lage.


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Gerade bei Stufe 3 sei einerseits die konkrete Gefahr teils schwer zu beurteilen, andererseits könnten bestimmte Touren durchaus unternommen werden. „Es gehört aber lawinenkundliches Beurteilungsvermögen dazu, und dabei können Fehler passieren.“

In Teilen der bayerischen Alpen stieg am Montag die Warnstufe erneut auf 3. Grund waren 20 bis 40 Zentimeter Neuschnee und Triebschneeansammlungen durch starken Wind. Feistl mahnte für die nächsten Tage zur Vorsicht. „Das sind die unfallträchtigsten Tage“ – auch weil der Neuschnee locke. „Die ersten schönen Tage sind für die Tourengeher die gefährlichsten.“ Zum Wochenende hin erwarten die Experten der Lawinenwarnzentrale aber eine Entspannung der Lage.


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