Von Badenixen und Beachboys
Von Badenixen und Beachboys
von Cornelia Wystrichowski
Wenn sich bei „Baywatch“ die muskelbepackten Männer und kurvigen Frauen in ihren knallroten Badeklamotten am Strand tummelten, liefen in den 1990er-Jahren die Röhrenfernseher heiß. Auf dem Höhepunkt des Erfolgs schauten weltweit mehr als eine Milliarde Menschen den seichten Geschichten zu – die Serie wurde zum globalen Kult, so wie heute „Game of Thrones“.
Erst Kalifornien, dann Hawaii
Die Handlung der Serie war zwar so dürftig wie die Bekleidung der Pazifik-Bademeister. Doch vor der goldenen Ära der Streamingdienste mussten Serien eben noch nicht hochkomplex und ihre Charaktere nicht abgründig sein. In jeder Folge mussten Badende gerettet werden, die zu weit rausgeschwommen waren oder von einem Hai attackiert wurden – in den ersten Staffeln im sonnigen Kalifornien, später am Strand von Hawaii. Wenn dann die Rettungsschwimmer in Zeitlupenaufnahme zum Wasser sprinteten, schlugen die Herzen der Fans höher. Der optische Reiz stand im Vordergrund.
Damit dem Zuschauer bei der fröhlichen Fleischbeschau nicht langweilig wurde, wechselte das Personal regelmäßig. So stieß die blonde Sexbombe Pamela Anderson erst in der dritten Staffel zum Cast. David Hasselhoff als fescher Chef der Rettungsschwimmer war hingegen von Anfang an mit dabei. Der Star der Serie „Knight Rider“ hatte den weltweiten „Baywatch“-Kult überhaupt erst ins Rollen gebracht.
Die 1989 beim amerikanischen Sender NBC gestartete Strandserie war nämlich gefloppt und nach der ersten Staffel abgesetzt worden, daraufhin nahm der US-Schauspieler die Sache selbst in die Hand und produzierte mit seiner Firma weitere Folgen. Der Erfolg gab ihm recht: „Baywatch“ wurde anschließend in mehr als 140 Länder verkauft. Insgesamt brachte es die US-Serie bis zu ihrem Ende im Jahr 2001 auf 243 Episoden, 2003 gab es als Bonus einen Fernsehfilm mit Darstellern aus allen Staffeln.
Derzeit wiederholt RTL Nitro die Abenteuer der Lebensretter in Rot in einer hochglanzpolierten HD-Fassung. Eine Neuauflage der Serie um die feschen Rettungsschwimmer ist angeblich nicht ausgeschlossen, sollte diese HD-Variante, die verschiedenen Fernsehanbietern weltweit angeboten wurde, auf breites Interesse stoßen. Der Haken an der Sache: Schon die Kinoadaption aus dem Jahr 2017, in der Dwayne Johnson die Hauptrolle als Mitch Buchannon spielte, war kein großer kommerzieller Erfolg.
„The Hoff“ on Tour
Und David Hasselhoff? Der 66-jährige Schauspieler und Sänger, der 1989 seinen Hit „Looking for Freedom“ an der Berliner Mauer sang und zwischenzeitlich wegen Alkoholeskapaden in die Schlagzeilen geriet, hält sich mit allen möglichen Projekten über Wasser. Zuletzt war „The Hoff“ für sein im Sommer erscheinendes neues Album unterwegs auf Promo-Tour. Zur Ruhe setzen will sich der Draufgänger von damals auf gar keinen Fall.
Die Neuauflage aus dem Jahr 2017:
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