Studie: Blutspenden senken Blutdruck
Studie: Blutspenden senken Blutdruck
(mp) - Bluthochdruck betrifft weltweit ein Drittel der Erwachsenen. Wenn der Blutdruck gesenkt werden kann, verringert sich dadurch auch das Todesrisiko durch Schlaganfälle und Herzerkrankungen. Als quasi kostenlose Lösung könnte sich nun die Blutspende erweisen. Eine Studie der Carstens-Stiftung in Essen fand heraus, dass regelmäßiges Spenden den Blutdruck bei Bluthochdruck-Patienten längerfristig senkt.
Am Institut für Transfusionsmedizin der Berliner Charité wurden über ein Jahr hinweg 292 Erst-Spender untersucht, davon litten zu Beginn der Studie die Hälfte der Teilnehmer an erhöhtem Blutdruck. Bis zu vier Mal im Jahr spendeten sie je 480 ml Blut. Danach wurden immer Blutdruck- und Blutwerte gemessen. Bereits nach der ersten Spende berichteten die Hypertonie-Patienten von einer merklichen Verbesserung. Dieser Effekt verstärkte sich nach jeder weiteren Spende. Teilnehmer mit normalem Blutdruck erlitten durch die Spenden hingegen keine nachteiligen Wirkungen wie gesenkten Blutdruck.
Bisher bleibt allerdings ungeklärt, wie genau der positive Effekt zustande kommt. Die Forscher vermuten, der durch die Blutentnahme verringerte Ferritin-Spiegel könnte der entscheidende Faktor sein. "Möglicherweise ist das Verhältnis von alten zu jungen roten Blutkörperchen entscheidend", erläutert Andreas Michalsen von der Berliner Charité.
"Unsere Studie adressiert gleich zwei eigentlich unabhängige Probleme von weltweiter Bedeutung: die Erfordernis nebenwirkungsarmer und kostengünstiger Therapiemöglichkeiten der Hypertonie und die zunehmende Knappheit von Blutkonserven. Patienten mit Bluthochdruck können durch regelmäßiges Blutspenden gleichzeitig sowohl sich als auch anderen Gutes tun", so Michalsen.
