Spektakulärer Skelettfund in Pompeji
Spektakulärer Skelettfund in Pompeji
(KNA/dpa) - Neues dramatisches Zeugnis der letzten Stunden von Pompeji: In der Ruinenstadt am Golf von Neapel entdeckten Archäologen das Skelett eines Mannes, der auf der Suche nach Schutz vor dem Ausbruch des Vesuv von einem Trümmerstück erschlagen wurde.
Der Leiter der Ausgrabungsstätte, Massimo Osanna, sprach in einer Pressemitteilung (Dienstag) von neuen Erkenntnissen über das Fluchtgeschehen während der Katastrophe im Jahr 79. Das Opfer des Vulkanausbruchs aus dem Jahre 79 sei das erste, das bei den neuen Ausgrabungen in der sogenannten Region V Pompejis entdeckt wurde, teilte das italienische Ministerium für Kulturgüter und Tourismus am Dienstag mit. Der Brustkorb des Mannes war von dem Steinquader zerquetscht worden.
Gefunden wurde der Mann bei archäologischen Sicherungsarbeiten an einer Wegkreuzung zwischen der Casa delle Nozze d'Argento und der Casa di Marco Lucrezio Frontone im Norden Pompejis. Die Straßen waren bereits von einer meterhohen Bimssteinschicht bedeckt, als der Flüchtende von einer heißen Gas- und Aschewolke des Ausbruchs auf den Rücken geworfen wurde. Anschließend stürzte ein massiver Steinblock, vermutlich ein Türgesims, auf Oberkörper und Kopf des Liegenden. Ob er zu diesem Zeitpunkt schon tot war, ist unklar.
Mann über 30, gehbehindert, Pechvogel
Ersten Erkenntnissen zufolge handelt es sich um einen Mann über 30, der früher eine Verletzung und Knocheninfektion am Schienbein erlitten hatte und deshalb möglicherweise gehbehindert war. Laut Osanna erinnert der Befund an einen Toten im "Haus des Schmieds"; auch dieser sei motorisch beeinträchtigt gewesen, sodass er sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte.
