Netflix führt Zusatzgebühr für Account-Sharing in Luxemburg ein
Netflix führt Zusatzgebühr für Account-Sharing in Luxemburg ein
(swe/dpa) - Für Netflix-Nutzer, die einen Account über einen Haushalt hinaus teilen, wird es ernst. Der Streaming-Riese wies seine Kunden am Dienstag darauf hin, dass er dafür bald zusätzliches Geld verlangen wird. Die Neuregelung gilt in mehr als 100 Ländern – darunter auch Luxemburg. Die Zusatzgebühr wird fällig, wenn Abonnentinnen und Abonnenten ihre Zugangsdaten mit Nutzern teilen, die nicht zu ihrem Haushalt gehören.
Für 3,99 pro Monat können Kunden im Großherzogtum ein Zusatzmitglied hinzufügen und damit ihr Konto teilen. Im Premium-Abo für monatlich 17,99 Euro können zwei Personen hinzugefügt werden, das Standard-Abo für 13,49 Euro umfasst einen Zusatzplatz. Wer das Basis-Abo für 8,99 Euro nutzt, kann keine weiteren Personen hinzufügen. In Deutschland werden zu den Standard- und Premiumpreisen von je 12,99 Euro und 17,99 Euro zusätzliche 4,99 Euro für Extra-Nutzer fällig.
Trittbrettfahrer in 100 Millionen Haushalten
Netflix verspricht, dass Nutzer aus einem Haushalt auf dem gemeinsamen Account weiter problemlos unterwegs oder auf Reisen zugreifen können. Nach welchen Merkmalen genau die Systeme des Dienstes erkennen, dass ein Nutzer nicht zum selben Haushalt gehört, hält Netflix geheim. Damit soll verhindert werden, dass die Maßnahmen umgangen werden.
Das US-Unternehmen geht davon aus, dass in rund 100 Millionen Haushalten der Service mit Login-Daten anderer genutzt wird. Das ist gemessen an den 232,5 Millionen zahlenden Kunden im vergangenen Quartal ein hoher Anteil. Netflix hatte lange das Teilen von Zugangsdaten toleriert. Inzwischen gibt es im Videostreaming-Geschäft aber generell einen verstärkten Fokus auf Profitabilität, nachdem die vielen Anbieter jahrelang auf der Jagd nach höheren Nutzerzahlen waren.
Wieder mehr zahlende Nutzer in Kanada
Das Vorgehen gegen das Teilen von Accounts war schon länger angekündigt, und Netflix testete es vor dem nun bekannt gegebenen breiten Start in mehreren Ländern. In Europa waren es Portugal und Spanien.
Netflix rechnet damit, dass die Nutzerzahl mit dem Vorgehen gegen Trittbrettfahrer zunächst sinkt. In Kanada etwa gebe es inzwischen aber mehr zahlende Nutzer und höhere Einnahmen als vorher, betonte der Dienst jüngst. Dadurch habe man sich bestätigt gefühlt. Zur Entwicklung in anderen Ländern äußerte sich Netflix bisher nicht. Am Dienstag wurde auch der Start des Vorgehens im wichtigen US-Markt angekündigt.
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