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Meteorit schlägt im Meer ein - und niemand bekommt es mit
Panorama 19.03.2019 Aus unserem online-Archiv

Meteorit schlägt im Meer ein - und niemand bekommt es mit

Die Beringsee, ein Randmeer zwischen Alaska und Russland, wurde am 18. Dezember 2018 Schauplatz eines Meteoriteneinschlags.

Meteorit schlägt im Meer ein - und niemand bekommt es mit

Die Beringsee, ein Randmeer zwischen Alaska und Russland, wurde am 18. Dezember 2018 Schauplatz eines Meteoriteneinschlags.
Foto: European Space Agency
Panorama 19.03.2019 Aus unserem online-Archiv

Meteorit schlägt im Meer ein - und niemand bekommt es mit

Sehr laut, aber dennoch unbemerkt: Ein größerer Meteorit trat bereits am 18. Dezember in die Atmosphäre ein, doch erst jetzt wurden Forscher darauf aufmerksam.

(dpa/SC) - Mit einer Explosionskraft, die etwa dem 10-fachen der Hiroshima-Atombombe entsprach, ist im Dezember ein Meteorit beim Eintritt in die Erdatmosphäre auseinander gebrochen - und keiner hat es mitbekommen. Keiner außer Astrophysiker Peter Brown.


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Bereits am 18. Dezember 2018, kurz vor Mitternacht (Koordinierte Weltzeit) explodierte der Weltraumbrocken nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa über der zwischen Alaska und Russland gelegenen Beringsee. Der Astrophysiker Peter Brown von der kanadischen University of Western Ontario wies den Meteor durch die Auswertung von Daten weltweiter Forschungsstationen nach. Auf Bildern des japanischen Wettersatelliten Himawari-8 fand sich schließlich sogar ein Foto des im Feuerrauch niedergehenden Meteors, wie das britische Magazin „New Scientist“ am Montag online berichtete.


Der Feuerball sei vermutlich der energiegeladenste seit dem Meteor von Tscheljabinsk gewesen, schrieb Brown auf Twitter. Der Brocken, der im Februar 2013 über der russischen Ural-Stadt explodierte, gilt als größtes All-Gestein der vergangenen 100 Jahre, das in die Erdatmosphäre eintrat. 

Der hell aufblitzende Feuerball mit seiner weithin sichtbaren Rauchspur am Himmel war mehrfach zufällig gefilmt worden. Zudem wurden durch die Druckwelle der Explosion rund 7000 Gebäude beschädigt, etwa 1500 Menschen verletzt.

Archivbild: Der Einschlag des Meteroriten über der Beringsee ist war Vergleichbar mit dem Tscheljabinsk-Meteoriten vom 16 Oktober 2013.
Archivbild: Der Einschlag des Meteroriten über der Beringsee ist war Vergleichbar mit dem Tscheljabinsk-Meteoriten vom 16 Oktober 2013.
Foto: Itar-Tass/ITAR-TASS/dpa

Im Fall des Meteors über der Beringsee schien niemand die Explosion oder den Fall wahrgenommen zu haben. Belege fand Brown aber in den Daten mehrerer Weltraum-Beobachtungsstationen. Auch hatten sogenannte Infrasound-Messer, die im Kalten Krieg atomare Sprengungen erspüren sollten, die von der Explosion verursachten Schallwellen im Niederfrequenzbereich erfasst.

Den Berechnungen zufolge hatte der Brocken einen Durchmesser von zehn Metern und eine Masse von 1400 Tonnen, berichtete Brown. Bei seiner Explosion habe er laut Nasa-Daten eine Energie freigesetzt, die 173 Kilotonnen des Sprengstoffs TNT entspreche - etwa das Zehnfache der Atombombe, die 1945 über Hiroshima abgeworfen wurde.



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