(KNA) - Der Meeresspiegel steigt laut einer Studie der Universität Siegen schneller als gedacht. Das teilte die deutsche Hochschule am Montag mit. "Seit den frühen 1990er Jahren wird der globale Meeresspiegel sehr präzise durch Satelliten gemessen, daher wissen wir, dass er in dieser Zeit beschleunigt gestiegen ist", erklärte der Sprecher des Forschungsinstituts Wasser und Umwelt der Uni Siegen, Sönke Dangendorf.
Durch spezielle Berechnungsmethoden anhand von weltweit gemessenen Pegelstände sei es nun möglich, die Entwicklung eines "regional unterschiedlich ansteigenden" Meeresspiegels festzuhalten, hieß es. "Anhand unserer Daten konnten wir feststellen, dass der beschleunigte Anstieg seinen Ursprung hauptsächlich in der südlichen Hemisphäre hat, vor allem im subtropischen Südpazifik, östlich von Australien und Neuseeland", so Dangendorf.
Die Untersuchung zeige, dass sich "bereits Ende der 1960er Jahre der Anstieg des Meeresspiegels deutlich beschleunigt" habe und sich seither "auf konstant hohem Niveau" befinde. Bereits vorher sei der Meeresspiegel zeitweise schneller gestiegen als bislang angenommen. "Die Tatsache, dass die aktuelle Beschleunigung bereits seit 50 Jahren andauert, ist jedoch sehr außergewöhnlich", sagte der Experte: Dies zeige ein "nachhaltiges Muster". Auch bestätige dies aktuelle Klimamodelle, nach denen der Meeresspiegel im 21. Jahrhundert beschleunigt ansteigen wird.