Luxemburger Forschungsprojekt auf dem Weg zur ISS
Luxemburger Forschungsprojekt auf dem Weg zur ISS
(swe/dpa) – Mit Experimenten von einem luxemburgischen und drei deutschen Studierenden-Teams und Versorgungsnachschub für die Astronauten an Bord ist ein „Dragon“-Frachter zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Der unbemannte Frachter der privaten Raumfahrtfirma SpaceX von Elon Musk hob am 14. März vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ab, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde NASA zeigten. Am Donnerstag (16. März) wird der „Dragon“ an der ISS erwartet.
An Bord des Frachters sind unter anderem auch vier Projekte von Studierenden-Teams aus Luxemburg sowie aus Hannover, Stuttgart und München, die sich nach 2021 in dem Wettbewerb „Überflieger 2“ durchgesetzt hatten.
Das Projekt der Studierenden der Universität Luxemburg beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf das Wachstum von 3D-Zellmodellen, sogenannten Organoiden, die einen Teil des menschlichen Mittelhirns nachbilden. Die Forscher erhoffen sich, die im All gewachsenen Zellstrukturen besser analysieren zu können, da sie im Vergleich zu Züchtungen im Labor nicht nur größer sind, sondern auch eine niedrigere Zelldichte aufweisen. Die Erkenntnisse sollen die Forschung auf dem Gebiet der Alzheimer- und Parkinson-Krankheit sowie die Entwicklung von Medikamenten vorantreiben.
Das „Brains“-Projekt ist interdisziplinär. Daran beteiligt sind zwei Forschende vom Luxembourg Centre for Systems Biomedicine (LCSB) und drei vom Interdisciplinary Centre for Security, Reliability and Trust (SnT).
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Die Experimente aus Deutschland beschäftigen sich unter anderem mit Pflanzenwachstum in der Schwerelosigkeit und der Frage, wie Raumfahrzeuge weniger reparaturanfällig werden können.
Das Experiment zum Pflanzenwachstum stammt von einem Team der Universität Hannover. Dabei benutzt das Team eine Klee-Modellpflanze (Medicago truncatula), die mit einem Bakterium (Sinorhizobium meliloti) infiziert wird. Die Gruppe möchte untersuchen, ob die Methode der Selbstdüngung durch die Symbiose mit dem Bakterium auch in der Schwerelosigkeit funktioniert - denn für zukünftig geplante Langzeitmissionen werde es notwendig sein, dass Astronauten Pflanzen, am besten proteinreiche Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Linsen, als Nahrungsquelle in den Raumfahrzeugen anbauen.
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Die Pflanzen werden in vorgefertigten Containern zur ISS transportiert. Die kleinen Boxen bleiben dort 30 Tage lang und müssen von den Astronauten nicht angerührt werden.
Verwandtes Projekt aus München
Das Team der Universität Stuttgart will drei Anwendungen von sogenannten Ferrofluiden in der Schwerelosigkeit testen. Ziel ist, in der Raumfahrt mechanische Teile wie Schalter durch weniger verschleißanfällige Technologien zu ersetzen - um Wartungszeit und Kosten zu sparen. Ferrofluide sind Flüssigkeiten, in denen magnetische Partikel vorhanden sind, die auf externe Magnetfelder reagieren.
Das Experiment des Teams von der Technischen Universität München (TUM) stammt aus der Alters- und Demenzforschung. Bisherige Forschung auf der ISS hat nach Angaben des DLR gezeigt, dass unter Weltraumbedingungen in vielen Bereichen Alterungsprozesse deutlich schneller ablaufen.
Die Gruppe schickt Nervenzellen ins All. Ein Teil der Zellkulturen wird mit einem Protein behandelt, das bei Alzheimer eine wichtige Rolle spielt. Die Ergebnisse werden anschließend mit Experimenten auf der Erde verglichen. Weil bestimmte Alterungsprozesse im All beschleunigt ablaufen, gehe es darum herauszufinden, ob Effekte von degenerativen Erkrankungen besser im Weltraum zu erforschen seien.
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