Klimawandel könnte Bananenernten schwinden lassen
Klimawandel könnte Bananenernten schwinden lassen
(dpa) - Mit dem Klimawandel drohen vielerorts die Bananenernten zu schwinden. In wichtigen Anbauländern wie Indien und Brasilien werde es im Zuge der prognostizierten Klimaveränderungen in den nächsten Jahrzehnten wohl starke Rückgänge der Erträge geben, berichten Wissenschaftler im Fachjournal „Nature Climate Change“. Indien ist der größte Produzent weltweit, Brasilien liegt auf Rang vier. Andere Länder wie Ecuador - weltgrößter Exporteur - und Honduras könnten der Analyse zufolge hingegen, ebenso wie einige afrikanische Länder, bessere Ernten erzielen.
Die Forscher um Daniel Bebber von der Universität Exeter (Großbritannien) hatten in ihre Modellrechnung Daten zum Anbau in 27 Ländern, zu den idealen Temperatur- und Niederschlagsbedingungen und zur prognostizierten Klimaentwicklung in der jeweiligen Region einbezogen. Besonders große Verluste haben demnach Brasilien und Kolumbien zu befürchten. „Wir sind sehr besorgt über den Einfluss von Krankheiten wie der Fusariose auf die Bananen, der Einfluss des Klimawandels aber wurde bisher weitgehend ignoriert“, sagte Bebber.
Erst kürzlich hatte das kolumbianische Landwirtschaftsinstitut (ICA) berichtet, dass eine bisher vor allem in Asien und Afrika auftretende Bananenkrankheit Plantagen des fünftgrößten Bananenexporteurs befallen hat. Betroffen sind demnach bisher Bananenstauden auf rund 175 Hektar im Department La Guajira im Nordosten des Landes. Insgesamt werden in Kolumbien auf rund 49.000 Hektar Bananen angebaut. Die Pflanzen sind mit der Krankheit Tropical Race 4 (TR 4) infiziert, einem Schlauchpilz, der die Stauden absterben lässt.
