Kapitän Silbereisens erster Einsatz
Kapitän Silbereisens erster Einsatz
Die schmucke weiße Uniform steht ihm blendend, aber schauspielerisch kommt er teilweise ins Schwimmen: Florian Silbereisen gibt an Weihnachten sein mit Spannung erwartetes Debüt als neuer „Traumschiff“-Kapitän. Im Vorfeld gab es viel Kritik an der ZDF-Entscheidung, den Showmaster ans Steuer des traditionsreichen Fernsehdampfers zu stellen. Am 26.12. lenkt der Ex-Freund von Helene Fischer die „MS Amadea“ im ZDF als Kapitän Max Parger nach Antigua – und überzeugt in der Rolle des souveränen Seebären nur bedingt.
Wenn er in der ersten Szene an Bord des vor Anker liegenden Kreuzfahrtschiffes geht, trägt der 38-Jährige noch ganz lässig Jeans, T-Shirt und verspiegelte Sonnenbrille und zeigt seine Tattoos. In der Kajüte setzt er dann die schneidige Mütze auf und sagt zu seinem Spiegelbild: „Jetzt geht’s los!“. Im Finale rund 90 Minuten später gibt es wie üblich in dem 1981 gestarteten Fernwehformat ein Galadinner mit Wunderkerzen-Defilee, zuvor werden mehrere dramatisch-seichte Geschichten um die Passagiere erzählt.
Vieles dreht sich um den neuen Kapitän, der wie Silbereisen selber einige Untiefen umschiffen muss und auf Skepsis stößt – vor allem sein Kollege Martin Grimm (Daniel Morgenroth), der selber gerne Chef wäre, zeigt ihm die Zähne. Am Ende zollt Grimm dem Neuen seinen Respekt. Ob auch Silbereisen seine Skeptiker überzeugen kann?
Sportlich, aber wenig väterlich
In den sportlichen Szenen zeigt er sich sattelfest – bei einem mutigen Sprung an Bord eines havarierten Fischerboots oder Klimmzügen im Unterhemd sieht er gut aus. Doch sobald er den gütigen, väterlichen Kapitän markieren soll, ist es um die Glaubwürdigkeit geschehen. Harald Schmidt, der wieder den Kreuzfahrtdirektor Oskar Schifferle spielt, sagt dennoch: „Ich glaube dass es ein sehr kluger Schachzug war, Florian als Kapitän zu engagieren.“
In der Tat hatte der TV-Klassiker schon lange nicht mehr so viel Aufmerksamkeit wie jetzt. Als prominentes Aushängeschild soll Silbereisen den alten ZDF-Dampfer ab sofort auf Kurs Richtung jüngeres Publikum bringen – es ist kein Zufall, dass in der Debütfolge neben alten Hasen wie Uschi Glas auch aktuelle Stars wie Sarah Lombardi oder Joko Winterscheidt Gastrollen übernehmen.
„Der Kapitän ist für mich wirklich viel mehr als nur eine Rolle. Das ist für mich eine Herzensangelegenheit“, versichert Silbereisen. Wie kam der Bayer überhaupt zu der Rolle? Begonnen habe alles, als er und seine damalige Freundin Helene Fischer an Silvester 2015 „Traumschiff“-Produzent Wolfgang Rademann besuchten, der habe ihn in die Reihe eingeladen. 2017 spielte „Flori“ dann den ersten Offizier, und als Sascha Hehn 2018 als „Traumschiff"-Kapitän aufhörte, bekam Silbereisen den Job.
Das Traumschiff hatte bislang fünf Kapitäne: Günter König, Heinz Weiß, Siegfried Rauch, Sascha Hehn und Daniel Morgenroth. Wie lange Silbereisen das Steuer in der Hand halten wird? „Mal schauen was passiert“, sagt er vage. Nach seinem Debüt am 26. Dezember mit anschließender Making-of-Doku steuert er am 1 Januar das „Traumschiff“ nach Kolumbien. Ursprünglich sollte er statt Parger übrigens Prager heißen. Angeblich wurde der Name geändert, weil Medien die Namensgleichheit mit dem Seemann Max Prager entdeckt haben, der sich in der Kolonialzeit rassistisch geäußert hatte.
