Jochen Pützenbacher ist tot
Jochen Pützenbacher ist tot
Der gebürtige Solinger, der eigentlich gelernter Friseurmeister war und eine Berufsschule in Wuppertal leitete, begann seine Rundfunkkarriere 1970, als er bei Radio Luxemburg als Sprecher im deutschen Programm eingestellt wurde. Pützenbacher machte sich dort bald einen Namen und wurde 1973 vom damaligen RTL-Programmdirektor Frank Elstner zum Chefsprecher und später zum Unterhaltungschef erhoben. In den 70er und 80er Jahren wurde er mit Sendungen wie "12 Uhr mittags", "Die großen 8" und "Ein Tag wie kein anderer" zu einem der beliebtesten Moderatoren von Radio Luxemburg.
An den Job bei Radio Luxemburg kam Jochen Pützenbacher eher zufällig. Ein Freund machte ihn auf die offene Moderatorenstelle aufmerksam, woraufhin Pützenbacher in der Villa Louvigny anrief und prompt ein Vorstellungsgespräch bei RTL-Programmdirektor Frank Elstner bekam. In einem Télecran-Interview von 2001 sprach Pützenbacher über sein Vorstellungsgespräch bei Frank Elstner: "Es war eine einzige Katastrophe. Während ich im schnieken Anzug durch die Gegend wackelte, saßen mir gegenüber halb verloderte Gestalten in einem durch und durch rauchgeschwärzten Raum. Ich dachte, hier hältst du es keine Woche aus."
Das anfängliche Unbehagen wich jedoch schnell. Jochen Pützenbacher verbrachte 27 "schöne Jahre" bei RTL. Auch im DNR war der deutsche Radiomoderator aktiv.
1981 machte er sein Fernsehdebüt im dritten WDR-Programm "Mikro-Makro" und war später auch an der Erfinder-Show "Mit Schraubstock und Geige" im ARD beteiligt. Er moderierte Bundestagswahl-Sondersendungen, genauso wie RTL-Löwenverleihungen in der Dortmunder Westfalenhalle vor rund 16.000 Zuschauern.
1986 wurde Jochen Pützenbacher selbst ausgezeichnet: Zusammen mit seinen RTL-Kolleginnen Helga Guitton und Haidy Jacobi wurde ihm der Orden "Chevalier de l'Ordre de Mérite du Grand Duché de Luxembourg" verliehen. Auch nach dem Ende seiner Rundfunkkarriere lebte Pützenbacher noch mit seiner Frau in Luxemburg.
Bereits am Freitag hatte die Nachricht vom Tod des 80 Jährigen in den sozialen Netzwerken die Runde gemacht. Am Abend bestätigte dann Worms Mediapartner GmbH die traurige Meldung.
