Ist Kebab in Luxemburg noch günstig?
Ist Kebab in Luxemburg noch günstig?
Freundinnen und Freunde des Kebabs, der als schneller After-Party-Snack oder als erschwingliches Mittagessen geschätzt wird, müssen sich in Luxemburg auf höhere Preise einstellen. Der Grund dafür: Für Händler ist es schwierig geworden, mit den steigenden Lebensmittel- und Energiekosten Schritt zu halten.
Vom Imbiss namens „Snack Istanbul 34“ in der Innenstadt bis zum „Snack Lara“ in Bonneweg gaben die Betreiber an, ihre Preise im vergangenen Jahr erhöht zu haben oder es noch zu beabsichtigen.
„Wir haben unseren Kebab in den vergangenen sechs Monaten bereits um 50 Cent erhöht, aber wir haben gemerkt, dass das nicht genug ist. Bald müssen wir noch einmal um 50 Cent erhöhen“, erklärt Erdogan Veysel, einer der Besitzer des „Snack Lara“.
Ein Döner Kebab kostet in Luxemburg zwischen 6 und 6,50 Euro. Ein Zeichen dafür, dass die Preisveränderung, die anderen Ländern als „Döner-Flation“ bezeichnet wird, im Großherzogtum noch moderat ist.
In Deutschland berichteten Medien, dass ein Kebab für bis zu 10 Euro verkauft wird, während ein britischer Food-Blogger bereits im April behauptete, dass der Preis für diesen Snack auf 7,50 Pfund, also etwa 8,50 Euro, gestiegen sei.
„Wenn wir den Preis nicht erhöhen würden, würden wir keinen Gewinn machen. Es gibt schon viele Geschäfte, die schließen mussten“, versichert Izzet Karabulut, Besitzer des Imbiss „Snack Istanbul 34“ in der Nähe des Knuedlers.
Die Besitzer der Imbisse sind überzeugt, dass ihnen die Kunden auch bei steigenden Preisen treu bleiben. „Alles wird immer teurer. Ich weiß nicht, inwieweit die Leute aufhören werden, im Restaurant zu essen. Es ist ja nicht so, dass die anderen Optionen billiger sind“, sagt Veysel, der seinen Laden vor 22 Jahren eröffnete.
Das bedeutet jedoch nicht, dass die Kebab-Läden keinen Kundenrückgang zu verzeichnen haben. „Royal Snack“ am Hamilius hat seit Beginn des Krieges in der Ukraine weniger Kunden. „Wenn ich es schätzen müsste, kommen immer noch 70 Prozent unserer Kunden, aber 30 Prozent kommen wegen der gestiegenen Preise nicht mehr“, so Alomar Salim, ein Angestellter.
Steigende Lebensmittelpreise bereiten den Händlern Sorgen, doch ihr hoher Energieverbrauch macht das Geschäft besonders inflationsanfällig: Elektromesser, Kochfeld und Backofen verbrauchen während der oft langen Öffnungszeiten viel Energie. „All diese Maschinen sind ständig in Betrieb und sie alle brauchen Strom oder Gas. Sie müssen von 10:30 Uhr morgens bis 23:30 Uhr ohne Unterbrechung eingeschaltet sein“, berichtet Veysel.
Auf die Frage, ob er nicht noch mehr Energie sparen könne, indem er zum Beispiel die Heizung abstellt, antwortete „Snack Istanbul 34“-Besitzer Karabulut, er habe die Heizung nie eingeschaltet. „Wir können die Heizung nicht reduzieren, weil wir sie nie einschalten. Die Heizung des Kebab-Grills tut oftmals mehr als genug.“
Dieser Artikel wurde ursprünglich von „Luxembourg Times“ veröffentlicht.
Übersetzung: Marvin Schieben
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