Herbsturlaub in Europa - Was geht und was nicht?
Herbsturlaub in Europa - Was geht und was nicht?
(dpa/jt) - In einigen Ländern in Europa stehen die Herbstferien vor der Tür. Entspannung, kleine Abenteuer oder einfach einen Tapetenwechsel wünschen sich viele - aber was ist mit Corona? Ein Überblick über aktuelle Regeln in beliebten Urlaubsländern.
Frankreich
In Frankreich sind Gastronomie, Kulturbetriebe und Sportstätten geöffnet. Für den Eintritt ist aber ein Impf-, Test- oder Genesungsnachweis notwendig, auch für die Außenbereiche. Ein solcher Nachweis ist auch Voraussetzung für Fahrten mit dem Reisebus oder dem Fernzug.
Ab sofort gelten die 3G-Regeln auch für Kinder ab 12 Jahren und zwei Monaten. Der digitale Gesundheitspass mit den entsprechenden Nachweisen kann in einer Handy-App oder auf einem Papierdokument vorgelegt werden. Die Einreise ist aus Europa mit einem Impfnachweis oder einem negativen PCR- oder Schnelltest möglich. Corona-Tests sind für Ausländer nicht mehr gratis. Die Infektionszahlen sinken in Frankreich seit Wochen. Lediglich in der Region Provence-Alpes-Côte-d'Azur steckten sich innerhalb einer Woche zuletzt noch mehr als 100 Menschen auf 100.000 an.
Die Corona-Lage in Luxemburg und der Welt: Alle Zahlen im Überblick
Schweiz
Die Schweiz verlangt vielerorts ein Corona-Zertifikat, das eine Impfung, Genesung oder einen negativen Test nachweist. Jeder, der nicht geimpft oder genesen ist, muss bei der Einreise einen negativen Antigen- oder PCR-Test vorlegen - unabhängig davon, ob er mit dem Flugzeug, Auto, Fahrrad oder zu Fuß über die Grenze will. Zudem müssen alle Touristen ein Einreiseformular mit Kontaktdaten ausfüllen.
Wer nicht geimpft, genesen oder negativ getestet ist (3G), kommt nicht mehr in Restaurant-Innenräume. Das EU-Zertifikat wird anerkannt. Die Infektionszahlen sinken zwar seit Wochen, liegen aber höher als in Deutschland oder Luxemburg.
Deutschland
Für alle Einreisenden ab zwölf Jahren, die nicht über einen Impf- oder Genesenen-Nachweis verfügen, gilt eine allgemeine Testpflicht. Das betrifft auch Einreisende aus Luxemburg. Zugelassen sind sowohl Antigenschnell- als auch PCR-Tests (nicht älter als 48 beziehungsweise 72 Stunden). Die Ausnahmen für Grenzpendler und den kleinen Grenzverkehr (Aufenthalt von höchstens 24 Stunden) bleiben weiterhin aufrecht.
Österreich
Für die Einreise ins südliche Nachbarland gilt nach wie vor die 3G-Regel. Auch in Hotels, Restaurants und Kultureinrichtungen muss man nachweisen können, dass man vollständig geimpft, genesen oder getestet ist. FFP2-Masken müssen in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln getragen werden. Wer ungeimpft nach Österreich reist, muss also regelmäßig einen Antigen-Schnelltest oder PCR-Test machen (24 Stunden bzw. 72 Stunden lang gültig). Für Kinder gilt die 3G-Regel ab 12 Jahren. In Wien müssen Kinder schon ab 6 Jahren getestet sein. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist etwa doppelt so hoch wie in Deutschland.
Dänemark
Das nordeuropäische Land hat am 10. September alle geltenden Corona-Beschränkungen aufgehoben. Das Leben fühlte sich schon zuvor fast beschränkungsfrei an, eine Maskenpflicht gibt es seit längerem nicht mehr. Dem Herbsturlaub im Ferienhaus an der Nordseeküste oder der Städtereise nach Kopenhagen steht also kaum etwas im Weg. Einzig bei der Einreise sollte man sich informieren, was die Dänen von Urlaubern erwarten. Aktuell muss man als Reisender aus Deutschland oder Luxemburg einen Corona-Test vorzeigen. Für Kinder, Geimpfte und Genesene gilt das nicht.
Niederlande
In den Niederlanden sind bereits viele Maßnahmen aufgehoben oder gelockert worden. Die 1,5-Meter-Regel gilt etwa nicht mehr. Dafür muss man vor dem Besuch von Gaststätten, Kultur- und Sportveranstaltungen mit einem Corona-Pass nachweisen, dass man geimpft, getestet oder genesen ist. Der digitale Nachweis der EU wird anerkannt. Eine Maskenpflicht gilt nur noch für Bus, Bahn und Flughäfen.
Großbritannien
Während die Briten weitestgehend unbeschwert leben, bleiben die Corona-Anforderungen für Reisende hoch. Zwar müssen vollständig Geimpfte vom 4. Oktober an vor Abflug keinen Antigentest mehr machen. Doch weiterhin ist ein PCR-Test spätestens am zweiten Tag nach Ankunft vorgeschrieben, die Kosten dafür liegen bei mindestens 50 Pfund (58 Euro) pro Person. Pubs, Theater und andere Sehenswürdigkeiten sind geöffnet. Die Zahl der Neuinfektionen stagniert derzeit bei mehr als 30.000 pro Tag, die Sieben-Tage-Inzidenz stieg zuletzt auf 350.
Von diesem Freitag an ist zudem für Einreisen nach Großbritannien ein Reisepass Pflicht, der Personalausweis reicht nicht mehr aus.
Italien
Die Infektionslage in Italien ist entspannt, in keiner Region geben die Zahlen der Corona-Fälle oder Krankenhausbelegungen Grund zur Sorge. Mit dem Impffortschritt ist Rom sehr zufrieden: Fast 80 Prozent der Menschen über zwölf Jahren sind durchgeimpft. Für Einheimische und Gäste ist der sogenannte „Grüne Pass“ entscheidend: Bei praktisch allen Aktivitäten im Innenbereich - Bars, Restaurants, Museen, Sportevents, Zügen - wird der Pass verlangt. Für die Einreise ist eine digitalen Anmeldung sowie eine Impfung, Genesung oder ein Test nötig. In Quarantäne muss man dann nicht.
Malta
Malta hat eine der niedrigsten Infektionsraten und eine der höchsten Impfquoten der EU. Zur Einreise sind eine digitale Anmeldung und der Nachweis einer Impfung, Genesung oder eines Tests nötig. Wer das nicht vorweisen kann, muss nach der Einreise 14 Tage in ein offizielles Quarantäne-Hotel und dafür 100 Euro pro Nacht bezahlen. Einrichtungen wie Geschäfte, Dienstleistungsbetriebe, Kinos und Theater sind geöffnet. Von 9. Oktober an ist es Restaurants und Bars gestattet, Gäste ohne Impfnachweis abzulehnen - wenn sie das tun, dürfen sie als Belohnung von der Regierung länger geöffnet haben, die Tische näher zusammenrücken und Leute an der Bar bedienen.
Spanien und Portugal
In Spanien und Portugal ist die Corona-Pandemie derzeit entspannt. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Spanien liegt bei 27,5 und damit niedriger als in Deutschland oder Luxemburg. 77,7 Prozent der Bevölkerung sind vollständig gegen Corona geimpft. In Portugal lag die 14-Tage-Inzidenz bei 111, das Gesundheitssystem stand nicht mehr unter besonderem Druck und der Anteil der vollständig Geimpften ist mit 84 Prozent höher als in den meisten anderen Ländern.
Angesichts dieser positiven Entwicklung sind in beiden Ländern die meisten Beschränkungen inzwischen weggefallen. Maskenpflicht besteht aber weiterhin in der Öffentlichkeit in Innenräumen sowie im Nahverkehr. Im Freien nur dann, wenn der Mindestabstand - in Spanien 1,5 Meter, in Portugal zwei Meter - zu nicht im selben Haushalt lebenden Personen nicht eingehalten werden kann.
Hier und da kann es noch Einschränkungen bei der Auslastung der Innenräume von Gaststätten geben. Vor allem in Spanien bestehen noch Unterschiede zwischen einzelnen Regionen. So darf in Discos auf der beliebten Urlauberinsel Mallorca ab dem 8. Oktober wieder getanzt werden, in der Touristenmetropole Barcelona aber ist das nur bei Tanzflächen der Clubs im Freien erlaubt.
Bei der Einreise müssen für beide Länder aber noch elektronische Reiseanmeldungen ausgefüllt werden. Und alle Personen ab 12 Jahren müssen einen Impf- oder Genesenennachweis vorlegen. Wer das nicht hat, ist verpflichtet, einen negativen PCR- oder Antigen-Test vorzuweisen.
Griechenland und Zypern
Vor der Einreise nach Griechenland geben die Besucher auf einer Website (travel.gov.gr) ihre Daten ein und erhalten einen QR-Code zur Nachverfolgung. Außerdem müssen sie einen aktuellen negativen Schnelltest vorlegen oder voll geimpft sein. Das gilt auch für Kinder ab zwölf Jahren.
Zypern stuft Deutschland in der roten, also stark betroffenen Kategorie ein. Das bedeutet für alle Einreisenden, die nicht nachweislich geimpft oder genesen sind, dass sie sowohl vor als auch nach der Einreise jeweils einen Test machen und diesen auch selbst bezahlen müssen. Zudem muss spätestens 48 Stunden vor der Einreise auf einer Website (cyprusflightpass.gov.cy) der „Cyprus Flight Pass“ beantragt und während des Urlaubs stets mitgeführt werden.
Luxemburg ist in der orangen Kategorie: Einreisende aus dem Großherzogtum, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen demnach einen negativen PCR-Test (nicht älter als 72 Stunden) nachweisen.
Kroatien
Von Touristen wird eine Bescheinigung verlangt, die belegt, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind. Hotels empfangen Gäste ohne Einschränkungen. Gaststätten und Cafés dürfen auch in ihren Innenbereichen bewirten, aber nur an den Tischen, zwischen denen Abstände einzuhalten sind. An öffentlichen Versammlungen darf nur eine bestimmte Anzahl an Menschen teilnehmen.
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