Fuesvakanz: Luxemburger zieht es in die Schweiz
Fuesvakanz: Luxemburger zieht es in die Schweiz
Es ist „Fuesvakanz“ - traditionell eine Woche, in der es die Einwohner des Großherzogtums aus dem heimischen Winter in südlichere Gefilde zieht. Es ist die Zeit des Wintersports, des Après-Ski und des Glühweins.
In diesem Jahr haben aufgrund der Corona-Einschränkungen viele Reiselustige die Skipisten Österreichs und der Schweiz für die „kleine Schweiz“ im luxemburgischen Müllerthal ausgetauscht, wo es vergangene Woche an der Kalktuffquelle Hunderte Eiszapfen zu bewundern gab. Dennoch zieht es auch in diesem Jahr für ihren Urlaub wieder viele ins Ausland.
Vor allem die Schweiz ist bei Reisenden derzeit beliebt. Zwar sind auch dort Geschäfte, Gaststätten und Kinos geschlossen, die Skianlagen sind allerdings unter Einschränkungen geöffnet. Auch im Dezember, als andernorts viele Skiorte ihre Türen schlossen, empfingen Schweizer Pisten weiterhin Gäste. Luxemburg gilt für die Schweiz derzeit nicht als Risikogebiet, weswegen die Testpflicht bei der Einreise in den meisten Fällen entfällt.
Für 40 Schweizer Franken - umgerechnet rund 37 Euro - kann mit einer Vignette während 14 Monaten alle Nationalstraßen und Autobahnen im Alpenstaat befahren. Diesem Angebot kommen derzeit auch zahlreiche Luxemburger nach, wie ACL- Sprecherin Vania Henry dem „Luxemburger Wort“ auf Nachfrage bestätigt. Denn während Flugreisende einen negativen Corona-Test vorlegen müssen, sind Autoreisende, die sich in den vergangenen zehn Tagen nicht in einem Risikogebiet aufgehalten haben, von der Testpflicht befreit.
Seit dem 1. Januar sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar rund 50 Prozent weniger Vignetten verkauft worden, doch sei die Nachfrage vor allem in der Woche vor den Karnevalsferien rasant gestiegen. Hier lag der Unterschied zum Vorjahr nur noch bei 20 Prozent - über 1000 Schweizer Vignetten wurden allein in der vergangenen Woche verkauft.
Das Gesundheitsministerium hat in der vergangenen Woche rund 2700 Anmeldungen für kostenlose Corona-Tests im Zusammenhang mit Auslandsreisen registriert. Generell habe man beobachtet, dass die Zahl der Anfragen vor den Ferien regelmäßig steigt, so eine Sprecherin der Santé. Die Tests sind nicht auf eine bestimmte Anzahl pro Person begrenzt, richten sich aber vor allem an Menschen, die wichtige Termine im Ausland wahrnehmen müssen.
Neben der Schweiz informieren sich derzeit auch viele Reiselustige beim ACL über die portugiesischen Einreisebestimmungen, entweder telefonisch, oder über die Überblicksseite des ACL, die regelmäßig aktualisiert wird. „Die Lust auf Reisen ist definitiv da“, meint die ACL-Sprecherin im Gespräch mit dem Luxemburger Wort. Das sehe man auch daran, dass Webinare zu Reisen in exotischere Länder wie Nepal, Vietnam oder Kuba gut besucht seien.
Reisen mit dem Auto sind derzeit besonders beliebt. Das berge aber auch seine Tücken. Nachdem viele Autos in Luxemburg aufgrund des Homeoffice länger stillstanden, würden ACL-Mitglieder vermehrt wegen Pannen im Ausland anrufen.
Geschlossene Skigebiete
Reisen nach Italien sind unter Vorweis eines negativen Testergebnisses, das nicht älter als 48 Stunden sein darf, derzeit noch möglich. Restaurants, Geschäfte und verschiedene Freizeitangebote sind je nach Region eingeschränkt geöffnet. Die Skigebiete sollten eigentlich am 15. Februar wieder öffnen dürfen - einen Tag vorher wurde der geplante Start jedoch abgeblasen. Grund ist das Risiko durch anscheckendere Virusvarianten. Experten schätzen, dass derzeit fast jede fünfte Corona-Infektion auf diese Erreger zurückzuführen ist.
Auch im beliebten Wintersportland Österreich grassieren die Virusmutationen: Vor allem das Bundesland Tirol ist derzeit von Einschränkungen betroffen. Hotels sind für Touristen geschlossen und viele Skipisten sind dicht. In Tirol braucht man seit dieser Woche einen negativen Corona-Test, um die Piste zu betreten. Zwar ist die Zahl der Neuinfektionen zuletzt wieder gesunken, doch die ansteckenderen britischen und südafrikanischen Virusvarianten bereiten Sorge. Um ihre Ausbreitung einzudämmen, hat das Nachbarland Deutschland Tirol zum Virusmutationsgebiet erklärt und am Wochenende erneute Grenzkontrollen eingeführt.
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