Eine Hochzeit, ein Baby und ein Skandalbuch
Eine Hochzeit, ein Baby und ein Skandalbuch
(LW) - Welch eine Freude, welch ein Segen: Prinzessin Alexandra kommt unter die Haube – um es mal in altertümlichen Worten auszudrücken. Die 31-jährige Tochter von Großherzog Henri und seiner Gattin Maria Teresa wird im April 2023 den Bund fürs Leben eingehen.
Diese Nachricht teilte der Hof als verspätetes Weihnachtsgeschenk kurz vor dem Jahreswechsel der Öffentlichkeit mit. Sie und ihr Verlobter Nicolas Bagory heiraten zunächst am 22. April standesamtlich in Luxemburg, anschließend geht es zur kirchlichen Eheschließung in den sonnigen Süden Frankreichs, genauer gesagt: nach Bormes-les-Mimosas.
Kein unbekannter Ort für die großherzogliche Familie, verbringen sie doch in Cabasson, das Teil der Gemeinde ist, regelmäßig ihre Sommerfrische. Die Redaktion ist sich sicher: Angestoßen wird an diesem Tag mehrmals, vermutlich nicht nur mit Champagner, sondern auch mit – man kann es ahnen – einem Mimosa, also einem mit Orangensaft verdünnten Schaumwein.
Darauf verzichten wird zumindest Erbgroßherzogin Stéphanie, wenn sie überhaupt Zeit zum Feiern hat. Denn, wie jeder und jede weiß und es auch schon sehen kann: Die 38-jährige gebürtige Belgierin erwartet ein Kind, einen - wie die Redaktion zu sagen pflegt - zweiten Wonneproppen. Wonneproppen Nummer 1 ist und bleibt Prinz Charles, der seit einigen Monaten der einzige Prinz Charles auf weiter Flur ist.
Das Datum der Niederkunft ist der Redaktion nicht bekannt, der Hof spricht von April. Und hier hätten wir schon das Dilemma. Eine hochschwangere Stéphanie bei der Hochzeit? Womöglich eine Geburt in Südfrankreich? Die Leserinnen und Leser von „Paris Match“, „Point de Vue“, „Bunte“, „Gala“ und natürlich auch dem „Luxemburger Wort“ dürfen gespannt sein ... eine gute Schlagzeile springt bei dieser Konstellation in jedem Fall heraus.
Aus der Reserve
Die Zeit bis zur Hochzeit und der Geburt verkürzen können sich Anhänger und Anhängerinnen des Hochadels etwa mit dem Buch, das ab dem 10. Januar, also bereits in wenigen Tagen, für Schlagzeilen sorgen wird: „Reserve“ (im englischen Original: „Spare“, als französische Version: „Le suppléant“), der Autobiografie von Prinz Harry.
Nach der Netflix-Doku „Harry & Meghan“, bei der die Sussexes bereits ein wenig aus dem Nähkästchen plauderten, wird nun mit neuen Hintergrundinformationen gerechnet. Vor allem zur Beziehung des flüchtigen Prinzen zu Thronfolger William.
Das Thema Harry ist nicht die einzige Baustelle, mit der sich Charles III. im Jahr 2023 auseinandersetzen muss.
„Für Harry ist jetzt der Moment gekommen, endlich seine Geschichte zu erzählen“, heißt es vonseiten des Verlages. Ob noch irgendjemand diese hören will? Oder ob sich der Prinz mit seinen Erzählungen erneut ins eigene Fleisch schneidet und genau das Gegenteil von dem erreicht, was er eigentlich vorhatte? Eines ist aber sicher: Das englische Königshaus wird sich nicht zu möglichen Anschuldigungen äußern.
Doch das Thema Harry ist nicht die einzige Baustelle, mit der sich Charles III. im Jahr 2023 auseinandersetzen muss. Nach seinem ersten und vermutlich nicht einzigen Annus horribilis als englischer König wird er sich auch 2023 um das zweite Sorgenkind der Familie kümmern: seinen Bruder, Prinz Andrew.
Eine Runde Geburtstage
In Skandinavien läuft dagegen derzeit alles rund. Die amtierenden Monarchen und die einzige Monarchin denken noch nicht ans Abdanken. Selbst vom gebrechlichen König Harald von Norwegen gibt es in dieser Art noch nichts zu vermelden. Und gefeiert wird auch noch: Silvia von Schweden wird 80. Das leider erst am 23. Dezember. Ob sie darunter leidet, kurz vor Weihnachten geboren zu sein und sich daher meist mit nur einem großen Geschenk zufriedengeben zu müssen?
Andere Menschen haben dieses Problem nicht, etwa Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein, der Sohn des Fürsten und dessen äußerst aktiver Stellvertreter. Er feiert am 11. Juni seinen 55. Geburtstag. Noch früher jubelt Mathilde von Belgien. Sie darf am 20. Januar anstoßen, auf den 50., um genau zu sein.
Woran wohl selbst eine Königin erkennt, dass sie älter wird? Vermutlich daran, dass die Kids so langsam flügge werden. Prinzessin Eléonore, die jüngste Tochter, wird 2023 15 Jahre alt, Emmanuel wird mit 18 volljährig und Gabriel darf schon 20 Kerzen auf der Geburtstagstorte auspusten. Von Elisabeth - jetzt noch 21 - ganz zu schweigen. Wie die Zeit vergeht!
Jubel und Trubel
Das denken sicher auch Willem-Alexander und Königin Maxima. Das niederländische Königspaar kämpfte 2022 mit schlechter Stimmung - nicht im eigenen Haus, sondern in der Bevölkerung. Dazu noch der ganze Trubel um Prinzessin Amalia, die im kommenden Dezember 20 Jahre alt wird: Eigentlich wollte sie unbeschwert ins Studentenleben starten. Doch Sicherheitsrisiken machten ihr einen Strich durch die Rechnung.
Am 26. Juni dann das nächste Kind, das erwachsen wird: Prinzessin Alexia. Ob sie, als die Zweite in der Thronfolge, nach dem Schulabschluss ihr Leben freier gestalten wird oder darf? Prinz Harry kann ihr diesbezüglich vermutlich einige Tipps geben.
Juan Carlos, der ehemalige König, wird am 5. Januar 85 Jahre alt. Aber einen Grund zum Feiern liefert dieser Tag nicht.
Mit Kindern, die das Nest verlassen, müssen sich Fürst Albert II. von Monaco und seine Charlène derweil noch nicht auseinandersetzen. Die Zwillinge des Paares - Prinzessin Gabriella und Erbprinz Jacques - sind noch im Grundschulalter und sorgen lediglich für positive Schlagzeilen. Mehr Stoff für Klatsch und Tratsch bietet die Beziehung der Eltern und der Gesundheitszustand der Mutter.
Und nun, last, but not least: das spanische Königshaus. Dort steht direkt ein Geburtstag an: Juan Carlos, der ehemalige König, wird am 5. Januar 85 Jahre alt. Aber einen Grund zum Feiern liefert dieser Tag nicht. Der Schmiergeldskandal und die redefreudige Ex-Geliebte Corinna zu Sayn-Wittgenstein, die in einem Podcast über ihr Leben mit dem König plaudert und ihr Schicksal gar mit dem von Meghan Markle vergleicht, verderben das Fest.
Die dazu passende Biografie lieferte jedoch nicht Juan Carlos, sondern König Felipe, und das schon von der internationalen Presse fast unbeachtet vor einigen Wochen. Darin geht es auch weniger um Schmutzwäsche, zumindest nicht um solche, die in der Klatschpresse verarbeitet wird. „Los hombres de Felipe VI“ handelt - anders als es der Titel, der so viel heißt wie „Die Männer von Felipe VI.“, vermuten lässt - vom beinahe unspektakulären Leben hinter den Palastmauern. Denn so etwas, man mag es kaum glauben, soll es ja auch geben.
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