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Brasilianische Marine versenkt Geisterschiff
Panorama 04.02.2023
Trotz Umweltbedenken

Brasilianische Marine versenkt Geisterschiff

Dieses Archivbild vom 10. Februar 1994 zeigt eine Luftaufnahme des damaligen französischen Flugzeugträgers "Foch" (r). Nach der Ausmusterung wurde die "Foch" zur "São Paulo".
Trotz Umweltbedenken

Brasilianische Marine versenkt Geisterschiff

Dieses Archivbild vom 10. Februar 1994 zeigt eine Luftaufnahme des damaligen französischen Flugzeugträgers "Foch" (r). Nach der Ausmusterung wurde die "Foch" zur "São Paulo".
Foto: AFP/dpa
Panorama 04.02.2023
Trotz Umweltbedenken

Brasilianische Marine versenkt Geisterschiff

Ein ausgemusterter Flugzeugträger trieb seit Monaten ziellos vor der brasilianischen Küste umher. Damit ist jetzt Schluss.

(dpa) - Brasiliens Marine hat ein seit Monaten umherirrendes und mit giftigen Asbestplatten ausgestattetes Geisterschiff in brasilianischen Gewässern versenkt. „Die brasilianische Marine ging mit der erforderlichen technischen Kompetenz und Sicherheit vor“, hieß es in einer Mitteilung der Marine am Freitag (Ortszeit).

Demnach sollten damit logistische, operative, ökologische und wirtschaftliche Verluste für den brasilianischen Staat vermieden werden. Der ausgemusterte Flugzeugträger „São Paulo“ war in ein Gebiet 350 Kilometer vor der brasilianischen Küste gebracht worden, das rechtlich noch zu Brasilien gehört. Dort ist das Meer rund 5000 Meter tief.


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Der ehemalige Flugzeugträger trieb seit mehreren Monaten auf dem Meer vor dem Bundesstaat Pernambuco im Nordosten Brasiliens. Das türkische Unternehmen „Sök“ hatte ihn 2021 ersteigert. Doch als sich das Schiff aus Rio de Janeiro kommend dem Mittelmeer näherte, widerrief die Türkei die Erlaubnis zum Anlegen. Es wurde zurück nach Brasilien gebracht, wo ihm das Anlegen wegen des Umweltrisikos ebenfalls untersagt wurde. „Sök“ drohte damit, das Schiff zu verlassen.

Die brasilianische Umweltbehörde Ibama teilte im Januar mit, dass der Flugzeugträger, der einst der französischen Marine gehört hatte, keine giftige Fracht transportiere, aber Dämmplatten aus Asbest enthalte. Die Behörde schlug vor, das Schiff in einer zugelassenen Werft umweltverträglich zu entsorgen. Umweltschützer kritisierten die Entscheidung, es zu versenken.


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