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Zehn Mythen der HIV-Übertragung
Lokales 2 Min. 01.12.2018 Aus unserem online-Archiv

Zehn Mythen der HIV-Übertragung

Speichel, der beim Küssen getauscht wird, reicht nicht aus, um eine Person zu infizieren.

Zehn Mythen der HIV-Übertragung

Speichel, der beim Küssen getauscht wird, reicht nicht aus, um eine Person zu infizieren.
Foto: Getty Images
Lokales 2 Min. 01.12.2018 Aus unserem online-Archiv

Zehn Mythen der HIV-Übertragung

Rosa CLEMENTE
Rosa CLEMENTE
Der Panikfaktor rund um das HIV-Virus scheint sich in den vergangenen zehn Jahren gelegt zu haben. Dennoch gibt es weiterhin immer noch Vorurteile und Mythen, was die Ansteckungsgefahren der Krankheit angeht.

Entgegen vieler Spekulationen besteht bei den meisten alltäglichen Lebenssituationen keine Übertragungsgefahr für HIV. So gelten beispielsweise das Küssen oder eine simple Umarmung als ungefährlich. Grund dafür ist die geringe Anzahl an infizierten Immunzellen im Speichel, die dementsprechend nicht dazu ausreichen, um eine andere Person mit dem Virus anzustecken.

Hier eine Liste von zehn Ansteckungs-Mythen, die noch immer in den Köpfen einiger Menschen verankert sind:

Einige Tätigkeiten sind nur dann ungefährlich, wenn sie unter hygienischen Bedingungen erledigt werden.
Einige Tätigkeiten sind nur dann ungefährlich, wenn sie unter hygienischen Bedingungen erledigt werden.
Grafik: Luxemburger Wort

Es gibt bei diesen Tätigkeiten also keinen Grund sich vor einer Infizierung zu fürchten. Heutzutage können HIV-Positive Personen ein fast ganz normales Leben führen, arbeiten und einen Partner haben. Betroffene müssen allerdings ihre therapeutische Behandlung rigoros durchziehen und einige hygienische Bedingungen beachten. 

Bei diesen Situationen besteht ein Risiko:

Die HIV-Beratungsstelle des luxemburgischen Roten Kreuzes - HIV-Berodung -  weist in einer Broschüre mit dem Namen "HIV/AIDS - Die Übertragungswege besser verstehen" darauf hin, dass es sowohl Situationen gibt, in denen ein geringes Übertragungsrisiko als auch welche in denen ein hohes Risiko besteht.

Hier eine Liste von Situationen mit geringer Ansteckungsgefahr:

  • Schwangerschaft und Geburt: Die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung von Mutter zu Kind ist stark reduziert, wenn die Mutter während der Schwangerschaft eine HIV-Behandlung durchzieht. Auch das Kind muss bis zu einem Monat nach der Geburt behandelt werden. Den jüngsten Zahlen nach stecken sich heute nur 1 Prozent der Säuglinge einer HIV-positiven Mutter mit dem Virus an.
  • Stillen: Einer HIV-positiven Mutter wird geraten, nicht zu stillen, da das HIV-Virus durch die Muttermilch an das Kind übertragen werden kann. Jene sollen eher auf spezielle Milchpulver für Säuglinge zurückgreifen.

Hier eine Liste der Situationen, die ein hohes Übertragungsrisiko aufweisen:

  • Beim Vaginalverkehr ohne Kondom - Scheidenflüssigkeit oder Menstruationsblut könnte sich mit Sperma vermischen
  • Beim Analverkehr ohne Kondom - Beim Analverkehr können leicht kleine Verletzungen entstehen, die Blut erzeugen, das sich dann mit der Spermaflüssigkeit vermischen kann.
  • Bei Fellation ohne Kondom - Nur bei viel Spermaflüssigkeit, die in den Mund gelangt, ist der Risikofaktor einer Ansteckung hoch. Ansonsten gilt er als gering.
  • Bei Cunnilingus ohne Latextuch - Bei Cunnilingus ist die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung des Virus während der Menstruationsblutungen hoch, bei normaler Scheidenflüssigkeit jedoch gering.

Zusammengefasst geht es dabei vor allem um die Vermischung von Körperflüssigkeiten wie Vaginalflüssigkeit, Sperma, Blut, Muttermilch und Analsekret an offenen Körperstellen wie Wunden, Geschlechtsteilen, Mund, Nase und Auge.







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