Wählen Sie Ihre Nachrichten​

"Wir sind der Abschaum der Gesellschaft"
Lokales 1 05.06.2014 Aus unserem online-Archiv
Freiheitsmarsch

"Wir sind der Abschaum der Gesellschaft"

Lokales 1 05.06.2014 Aus unserem online-Archiv
Freiheitsmarsch

"Wir sind der Abschaum der Gesellschaft"

Bewegungsfreiheit, freies Residenzrecht und die Abschaffung der Anti-Immigrationsgesetze: Das sind die Forderungen der etwa 60-köpfigen Gruppe von Demonstranten, die am Donnerstag mit ihrem "Freiheitsmarsch" in Luxemburg Aufsehen erregten.

(str) - "Wir sind eine Gruppe von Asylbewerbern, "Sans papiers", Migranten und einfache Bürger, die die gleichen Ansichten teilen und für Freiheit kämpfen", sagt Amir, ein junger Mann aus der rund 60-köpfigen Gruppe, die zu einem Protestmarsch gegen die EU-Einwanderungs- und Asylpolitik von Straßburg nach Brüssel aufgebrochen sind.

"Wir fordern uns frei in der EU bewegen zu können und selber entscheiden zu dürfen, wo wir leben wollen, unbefristete Papiere und die Abschaffung der Grenzen und der Anit-Immigrationsgesetze", unterstreicht Amir. Überall sei man als Asylbewerber oder "Sans papiers" mit der gleichen Brutalität konfrontiert. "Niemand sieht uns als Menschen", fährt der Aktivist fort. "Wir sind der Abschaum der kapitalistischen Gesellschaft".

In Brüssel will die Gruppe am EU-Gipfel teilnehmen. "Es kann nicht sein, dass über die Asylbewerber entschieden wird, ohne dass diese zu Wort kommen", so Amir. "Man darf sie nicht einfach ignorieren. Wir als Flüchtlinge sind die ausgeschlossensten Menschen auf der Welt".

Die Polizei in Luxemburg habe jegliche Gespräche abgelehnt. Dabei habe man doch nur an dem Ministertreffen in Kirchberg teilnehmen wollen. Die Polizei habe davon aber nichts wissen wollen und brutal reagiert.


Lesen Sie mehr zu diesem Thema

Demonstration gegen EU-Asylpolitik
Bei einer zunächst friedlichen Demonstration vor dem Konferenzzentrum in Kirchberg sind am Donnerstagmittag mindestens sechs Polizisten und mehrere Demonstranten verletzt worden.
Demo vor dem Konferenzzentrum auf Kirchberg am 5. Juni 2014