Winzer beklagen Ausfälle wegen Corona-Absagen
Winzer beklagen Ausfälle wegen Corona-Absagen
Wegen der Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus klafft bis Ende April ein Loch im Kalender. Der Schöffenrat von Grevenmacher hat alle Veranstaltungen abgesagt, darunter die Kunstausstellung „Maacher Oart“ und der Maacher Wäimoart. „Es ist eine spezielle Zeit, die spezielle Maßnahmen erfordert“, kommentiert Bürgermeister Léon Gloden die Entscheidung, die der Schöffenrat in einer Sondersitzung am Donnerstagabend getroffen hat.
„Wir haben lange über die Auswirkungen gesprochen, aber die Entscheidung selbst war von vornherein klar“, resümiert Schöffin Monique Hermes.
Für die Kellereien und Weinbaubetriebe kam die Absage des Weinmarkts nicht überraschend. „Das war an zwei Fingern abzuzählen“, sagt Marc Weyer, Präsident des Luxemburger Winzerverbands. Dass der Wäimoart in Grevenmacher nun nicht stattfinden kann, findet er bedauerlich, doch mehr Sorgen macht er sich um die gesamte Lage der Weinwirtschaft. „Im Moment sind die Restaurants und Wirtschaften leer, das öffentliche Leben kommt zum Stillstand, das trifft natürlich auch die Luxemburger Weinwirtschaft hart.“
"Das Geschäftsjahr kann man knicken"
Stadtfeste, kulturelle Veranstaltungen, Kavalkaden – mit allen abgesagten Events gehen den Winzern und Genossenschaften Gelegenheiten verloren, sich und ihre Produkte zu präsentieren, meint er und ist sich sicher: „Das Geschäftsjahr 2020 kann man knicken, vor allem das erste Halbjahr.“
Trotzdem äußert er Verständnis für die Präventionsmaßnahmen, denn immerhin stehe die Gesundheitsvorsorge über wirtschaftlichen Erwägungen.
Ärgerlich, aber unausweichlich ist der Ausfall der Kunstausstellung „Maacher Oart“, die über die Ostertage an mehreren Orten verteilt über die Stadt stattfinden sollte – so zum Beispiel im Garten des Altenheims, im Schmetterlingsgarten oder im Gebäude der Domaines Vinsmoselle.
Viel Zeit für Vorbereitung
Die Künstler und Organisatoren hatten schon viel Zeit in die Vorbereitungen gesteckt, so zum Beispiel die Jugendlichen des Jugendhauses in der Zéintscheier. Sie hatten unter Anleitung eines Metallkünstlers für die „Maacher Oart“ vier Skulpturen aus Stahlplatten und recyceltem Metall angefertigt. „Die Kunstwerke sind fast fertig“, erklärt Sylvain Alves, Leiter des Jugendhauses. „Es ist natürlich ein wenig traurig, dass wir sie jetzt nicht zeigen können, aber angesichts der wirklich ernsten Situation auch wieder nicht so schlimm.“ Er hofft nun, dass die Metallkunstwerke bei der nächsten Ausgabe von „Maacher Oart“ gezeigt werden können. Das entspricht der Absicht von Schöffin Monique Hermes, die die Ausstellung organisiert.
„Wir wollen versuchen, es 2021 so ähnlich zu machen, wie es für dieses Jahr geplant war“, sagt sie und unterstreicht, dass es keine Alternative zu der Absage gab. „Es wären wahrscheinlich auch wenige oder gar keine Besucher gekommen. Warum sollen wir uns viel Mühe für wenig Gäste geben?“ Außerdem abgesagt sind Außenveranstaltungen wie der beliebte Osterlauf durch die Innenstadt von Grevenmacher, der Fréijoersbotz und die Holzversteigerung.
Auch die für den 30. März geplante Informationsversammlung über kommunale Bauprojekte wie das Kulturzentrum, den Garten des Osburg-Hauses und das Clubheim „Op Flohr“ ist gestrichen, ebenso die „Closing Party“ zur endgültigen Schließung des Kulturzentrums am Schwäinsmoart.
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