Wildschweinjagd: Viel Geschrei, wenig Wolle
Wildschweinjagd: Viel Geschrei, wenig Wolle
Nachdem am Donnerstag im Zuge der Drückjagd in der sogenannten Zone blanche zwischen Linger und Grass bereits fünf Wildschweine erlegt wurden, konnten die Jäger am Freitag zwei weitere Exemplare zu ihrer Bilanz hinzufügen. Zudem wurde ein weiteres Kadaver gefunden. Die rund 100 Jäger und 50 Treiber kommen also insgesamt auf eine Abschussbilanz von sieben Borstentieren.
„Ich bin mit dem Ablauf der Aktion zur Vorbeugung der Afrikanischen Wildschweinepest und der Zusammenarbeit der einzelnen Instanzen sehr zufrieden“, so Landwirtschaftsminister Romain Schneider. „Die am Donnerstag geschossenen Tiere wurden bereits auf das Virus der Afrikanischen Schweinepest überprüft, sämtliche Resultate waren aber negativ."
Schwierige Bedingungen
Laut Jo Studer, Vizepräsident des Jagdverbandes FSHCL, sei man mit dem Verlauf der Jagd zufrieden, auch wenn die Umstände entsprechend schwierig waren: „Nach einem etwas holperigen Start haben wir sehr gut mit den belgischen Kollegen zusammen gearbeitet, auch die Koordinierung mit der Naturverwaltung, der Armee, der Veterinärinspektion und der Gemeinde lief wie am Schnürchen. Wir waren vor allem auf Sicherheit bedacht, wegen des guten Wetters sind nun eben mal Spaziergänger unterwegs. Aber die Absperrungen waren sehr gut platziert und wir hatten in diesem Sinne keine Probleme.“
Probleme bereitete den Jägern aber vor allem die ungewohnte Jagdzeit im Sommer: „ Man merkt, dass jetzt wirklich keine Jagdzeit ist, es ist heiß und die Tiere halten sich in der dichten Vegetation versteckt. Sie kommen zwar kurz ins Freie, veschwinden dann aber wieder in den dicht bewachsenen Feldern oder Wäldern. Aus Sicherheitsgründen kann dann auch nicht einfach abgedrückt werden. Damit ist auch die aktuelle Bilanz von nur sieben geschossenen Wildschweinen zu erklären“, so noch Studer.
Weitere Anstrengungen nötig
Auch Revierförster Marc Gengler meinte, der Freitag sei deutlich ruhiger gewesen als der Vortag: „Es ist nicht so, dass sich keine Tiere dort aufhalten würden. Wir haben gestern um die 50 Wildschweine gezählt, heute waren es deren rund 20, darunter viele Jungtiere. Aber es gab eben nicht viele Möglichkeiten, einen Schuss abzugeben.“
Laut Gengler seien weitere Anstrengungen notwendig um die Zone blanche zu säubern. „Wenn die Jungtiere wieder trächtig werden, bringen die Abschüsse nichts. Der ohnehin hohe Bestand in der Zone steigt dann schnell wieder an.“ Was die Organisation betrifft, so spricht Gengler von einem sehr disziplinierten Ablauf mit einem Hauptaugenmerk auf die Sicherheit. Am kommenden Dienstag werden Landwirtschaftsministerium, Naturverwaltung und Veterinärinspektion zusammen mit den Jägern die offizielle Bilanz der Aktion vorlegen.
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