Wetterbilanz Juli: Heiß, heißer, Luxemburg
Wetterbilanz Juli: Heiß, heißer, Luxemburg
Wärmer als in Südeuropa: Mit den an der Station des staatlichen Wetterdienstes Meteolux in Findel gemessenen 39 Grad Celsius übertrumpfte Luxemburg am 25. Juli nicht nur Portugal und Co., der Wert stellt auch einen absoluten Rekord dar: Seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1947 war in Luxemburg noch keine solch hohe Temperatur gemessen worden.
Der 25. Juli dieses Jahres verdrängte somit den 8. und 12. August des sogenannten Jahrhundertsommers 2003 (jeweils 37,9 Grad) auf die weiteren Plätze. Wie der Bilanz des staatlichen Wetterdienstes zu entnehmen ist, war der 25. Juli jedoch nicht der einzige sehr heiße Tag im vergangenen Monat. Bereits am Tag zuvor war Schwitzen angesagt, dies bei 37,7 Grad, dem bisher viertwärmsten Tag überhaupt.
Temperaturen über 35 Grad Celsius wurden in den vergangenen Jahren zwar des öfteren registriert. Üblich sind sie in Luxemburg dennoch nicht. Seit 1947 wurden laut Meteolux lediglich in zehn Sommern solche Extreme gemessen.
Im Juli war dies nur in fünf Jahren der Fall. Ein erstes Mal zeigte das Thermometer am 18. Juli 1964 einen Wert von 35,1 Grad an. Anschließend mussten sich die Wetterexperten bis Mitte der 1990er-Jahre gedulden, bis die 35-Grad-Marke erneut übertroffen wurde. Dafür kam es seither jedoch häufiger vor: 1995, 2006, 2015 und in diesem Sommer.
Warme Nächte
Neben den beiden sogenannten sehr heißen Tagen wurden im vergangenen Monat zwei weitere heiße Tage mit Temperaturen über 30 Grad registriert. Hinzu kommen zwölf Sommertage an denen es über 25 Grad warm war. Nur an drei Tagen lagen die Maximalwerte unter 20 Grad Celsius.
Während am 16. Juli noch eine Minimaltemperatur von 8,5 Grad gemessen wurde, fielen die Temperaturen während der zweiten Hitzewelle der Saison am Ende des Monats drei Nächte in Folge nicht unter die 20-Grad-Grenze. In der Nacht zum 26. Juli wurden an der Wetterstation in Findel am frühen Morgen minimale 24,3 Grad Celsius gemessen. Laut Meteolux handelt es sich dabei um die höchste Minimaltemperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Der hohe Wert erklärt sich den Wetterexperten zufolge allerdings dadurch, dass sich die Station in Findel auf einem Hügel befindet. Unter den in jener Nacht vorherrschenden Bedingungen wurde die kalte Luft in die umliegenden Täler geleitet, in denen es demnach merklich kühler war.
Wenig Regen, viel Sonne
Insgesamt lag die Durchschnittstemperatur im vergangenen Monat bei 20,1 Grad Celsius. Dies sind wohl fast zwei Grad mehr als im langjährigen Schnitt der Jahre 1981 bis 2010, allerdings liegt der Wert deutlich unter jenem des bisher wärmsten Julimonats in Luxemburg: 2006 wurden in Findel durchschnittlich 23,5 Grad gemessen. Weltweit ist die Lage anders, da war der Juli 2019 der heißeste seit Messbeginn. In der Schweiz sorgte er Experten zufolge etwa für eine außergewöhnlich starke Gletscherschmelze.
Im Großherzogtum waren die vergangenen Wochen unterdessen außergewöhnlich trocken. 17 Liter pro Quadratmeter gingen in Findel nieder. Zu erwarten wären 71 gewesen.
Die geringe Niederschlagsquantitäten verteilten sich auf acht der 31 Tage. Im langjährigen Mittel war dies an 13 Tagen der Fall. Zudem wären an 4,9 Tagen mit 8,2 Gewittern zu rechnen gewesen. Deren gab es im Juli allerdings nur fünf – aufgeteilt auf drei Tage.
Die Sonne ließ sich ihrerseits nur an einem einzigen Tag nicht blicken. In den restlichen 30 Tagen wurden in Findel insgesamt 295,3 Sonnenscheinstunden gezählt. Im Vergleich zum langjährigen Schnitt (250,3 Stunden) ist dies ein deutliches Plus. Allerdings liegt der Juli 2019 dennoch klar unter jenem aus dem Vorjahr. Damals waren 348 Sonnenscheinstunden registriert worden, so viele wie noch nie zuvor.
Nebel wurde im vergangenen Monat unterdessen keiner verzeichnet.
Unbeständige Tage
In den kommenden Tagen bleibt das Wetter weiterhin unbeständig. Am Mittwoch ist bei Maximaltemperaturen von 22 Grad Celsius weiterhin mit Niederschlägen und Gewittern zu rechnen. Erst gegen Abend soll es vereinzelt zu Aufklärungen kommen. Am Donnerstag soll sich der Tag recht freundlich gestalten, zudem wird es bis zu 26 Grad warm.
Am Freitag könnten die Maximalwerte erneut an der 30-Grad-Grenze kratzen. Ohne Regenschirm sollte man nach aktuellen Voraussagen dann aber besser nicht vor die Tür.
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