Wenn Manga-Figuren Realität werden
Wenn Manga-Figuren Realität werden
"Mir macht das Spaß. Es ist toll, was man dabei alles lernt. Ich habe extra Nähen gelernt, ich kann jetzt mit einer heißen Klebepistole umgehen. Ständig muss man sich etwas Neues einfallen lassen", schmunzelt Jill. Die 25-Jährige hat sich der Cosplay-Szene verschrieben. Der Begriff kommt von der Verbindung von "Costume" und "Play". Dabei geht es darum, Figuren beispielsweise aus Mangas nachzustellen.
Jill, die in der Hauptstadt wohnt, wurde 2009 in Paris auf einer Convention auf die Cosplayszene aufmerksam und fertigt seit 2012 selbst Kostüme an. Für sie ist dies ein guter Ausgleich zu ihrem Informatikstudium. "Abends nach dem Lernen kann ich mich einfach hinsetzen und etwas mit den Händen machen. Dieser Erschaffungsprozess gehört mit zu den besten Punkten an diesem Hobby."
Größeres Angebot bei der Luxcon als im vergangenen Jahr
Natürlich durfte Jill am Wochenende nicht bei der Luxcon - der Sci-Fi-, Fantasy- und Horror-Convention Luxemburgs - fehlen. Nach dem Erfolg des letzten Jahres wurde das Angebot in diesem Jahr erweitert. So fand beispielsweise in dem großen Zelt direkt vor der "Schongfabrik" in Tetingen ein Waterdance-Workshop statt. Dies bedeutet nichts anderes, als dass die Teilnehmer ihre Kampffähigkeiten mit viel Fantasie und Stöcken trainieren konnten.
"Letztes Jahr gab es diesen Workshop nicht", berichtet Jill. Wenn nicht gerade ein Workshop im Zelt stattfand, hatten Interessierte die Möglichkeit, sich an Pfeil und Bogen oder Schwertkampf (mit Stöcken) gegeneinander zu messen. Was gefährlich klang und manchmal auch so aussah, fand jedoch unter wachsamen Augen statt, damit es keine blutigen Nasen gab.
Die junge Frau saß bereits im vergangenen Jahr in der Jury des Cosplay-Wettbewerbs und übernahm auch dieses Jahr wieder diese Rolle. Darüber hinaus bot sie einen Cosplay-Workshop an: Hier gab sie unter anderem Tipps, wie man sich richtig schminkt.
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Figuren, die sie cosplayen will, sucht sich Jill aus Manga, Anime oder Videospielen aus, studiert die Kleidung und den Charakter der Figur. "Es hat etwas von Theater, immerhin will man die Figur so gut wie möglich darstellen - das gilt auch für das Verhalten. Vor allem beim Posen für Fotos", erklärt Jill weiter.
Zahlreiche neugierige Besucher kamen
Da viele Materialen - unter anderem auch Stoff - sehr teuer sind, verkauft Jill viele ihrer alten Kostüme, um sich von dem Geld neues Material zu besorgen. Für die erfahrene Cosplayerin bleibt die Luxcon besonders: "Es ist die einzige Convention, die ich kenne, bei der wirklich alles angeboten wird. Es gibt Manga, Anime, Videospiele, Brettspiele, RPG (Role Playing Game), Fantasy, Steampunk, Sci-Fi...."
Dass sie nicht alleine steht mit ihrer Meinung, zeigten die Menschenmassen, die sich trotz des schlechten Wetters eingefunden hatten. Laut den Organisatoren kamen am Samstag mehr Besucher als im letzten Jahr am kompletten Wochenende.
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