Vorsicht, Wild!
Vorsicht, Wild!
(SH) - Hirsch, Wildschwein und Co. lassen seit einigen Tagen zwar die Herzen der Jäger höher schlagen, den meisten Autofahrern sind die Tiere jedoch eher ein Dorn im Auge. Rund 1 200 Wildunfälle werden jedes Jahr vermerkt.
Ist während der Treibjagd mit besonderer Gefahr zu rechnen?
Mit dem Auftakt der Treibjagd hat am 17. Oktober wieder die Jahreszeit begonnen, in der es gilt, auf den Straßen besonders aufmerksam zu sein. Auch wenn Wildunfälle durchaus das ganze Jahr über möglich sind, so stellen sie zur Jagdzeit eine besondere Gefahr dar.
In der Regel sind die Wildtiere vor allem in der Dämmerung aktiv. Sind jedoch Jäger hinter ihnen her, sind die Tiere den ganzen Tag über aufgescheucht. In ihrem Kampf ums Überleben machen sie zwischen Wald und Straße keinen Unterschied.
Wie können Autofahrer Unfälle vermeiden?
Der Automobile Club rät Autofahrern, ihre Geschwindigkeit anzupassen. Auf Landstraßen und Streckenabschnitten, die durch Wald führen, sollten sie den Fuß vom Gaspedal nehmen – insbesondere wenn Schilder auf Wildwechsel oder eine Jagd hinweisen.
Denn je schneller ein Auto rollt, umso länger ist der Bremsweg. Und je höher die Geschwindigkeit ist, wenn es zu einem Zusammenstoß kommt, umso mehr Kräfte wirken ein. Bei Tempo 60 entspricht die Wucht, mit der ein Rothirsch in die Frontpartie eines Autos einschlägt, dem Gewicht eines ausgewachsenen Elefanten.
Das Tempo zu drosseln alleine reicht jedoch nicht aus. Autofahrer sollten zudem den nötigen Sicherheitsabstand zu dem sich vor ihnen befindenden Wagen einhalten.
Zudem sollten sie die Fahrbahnränder beobachten und stets damit rechnen, dass vor ihnen ein Tier auftauchen könnte. Denn wer das Wild früh bemerkt, hat mehr Zeit, zu reagieren.
Wild auf der Straße - was nun?
Wer Wild erblickt, sollte möglichst stark abbremsen, dabei aber die Kontrolle über den Wagen nicht verlieren.
Ausweichen ist meist keine gute Option. Zu groß ist hierbei die Gefahr, in den Gegenverkehr zu geraten oder in einem Baum zu landen. Im Zweifelsfall sei es besser, ein Tier anzufahren, als die Kontrolle über den Wagen zu verlieren und möglicherweise in ein anderes Auto zu fahren, heißt es beim ACL.
Wer neben Bremsen und Kontrolle behalten noch Zeit hat, kann auch versuchen, durch Hupen die Tiere zu verscheuchen. Lichtsignale sollten hingegen vermieden werden. Hierdurch wird das Wild zwar verblendet, nicht aber verscheucht.
Hat ein Autofahrer den Zusammenstoß mit einem Tier vermieden, sollte er aufmerksam bleiben. Denn Wild ist oft in Gruppen unterwegs, es lauert also weiterhin Gefahr.
Entgegenkommende Fahrer dürfen gewarnt werden.
Es hat gekracht - was nun?
Auch im Falle eines Unfalls müssen die anderen Verkehrsteilnehmer gewarnt werden. Heißt: Blinker an, Warndreieck aufstellen. Auf keinen Fall sollte ein verletztes Tier angefasst werden, denn ist dieses in Panik, könnte es zubeißen. Auch totes Wild darf nicht einfach abtransportiert werden, sonst droht eine Anklage wegen Wilderei.
Stattdessen gilt es, die Polizei zu rufen. Ist der Unfall erst einmal gemeldet und verfügt der Fahrer über eine Kaskoversicherung, kommt diese für den Schaden auf. Der ACL gestattet seinen Mitgliedern ebenfalls eine Entschädigung.
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