Vëlosummer: 40.000 Radfahrer auf sechs Routen
Vëlosummer: 40.000 Radfahrer auf sechs Routen
„De Vëlosummer war en risegen Succès “, so Mobilitätsminister François Bausch. Am Mittwoch stellte er gemeinsam mit Tourismusminister Lex Delles die Bilanz des Projektes vor. Laut der Auswertung der Messungen haben rund 40.000 Fahrradfahrer zwischen dem 1. und 30. August die ausgearbeiteten Routen der Aktion genutzt. Mit 1.800 seien bereits am 2. August in Clerf die meisten Fahrradfahrer an einem Tag von den Messgeräten registriert worden.
Insgesamt 18 Gemeinden hätten sich an der Aktion beteiligt und somit die Ausarbeitung der sechs durch verschiedene Teile des Landes führende Routen überhaupt möglich gemacht. Die Routen führten zum Teil über Straßen, die für den motorisierten Verkehr gesperrt wurden. Insgesamt 48 Kilometer waren dabei Radfahrern und Anrainern vorbehalten. Einige Gemeinden hätten sich stark eingebracht und Eigeninitiative erwiesen, so Bausch. So sei die Route VëloviaNorden auf Drängen von vier Nordgemeinden entstanden. Und so konnten Radler an zwei Wochenenden ungestört eine 36 Kilometer lange Strecke zwischen Wilwerwiltz und Ulflingen fahren. Die Gemeinde Kehlen hätte indes auf eigene Kosten Fahrradbeschilderungen errichtet.
Auch aus touristischer Perspektive sei die Aktion ein Erfolg gewesen, betonte Minister Lex Delles. Die Aktion hätte es gemeinsam mit den Übernachtungsgutscheinen der Regierung und einem Gepäckdienst für Etappenreisen erlaubt, ein kohärentes Tourismusangebot im Land zu schaffen.
Der neu geschaffene Dienst hätte 2.400 Gepäckstücke transportiert worden, was unter anderem zeige, dass zahlreiche Personen mit dem Fahrrad hierzulande Urlaub gemacht hätten. Der Dienst war dieses Jahr kostenlos, was sich aber voraussichtlich im kommenden Jahr ändern soll. Konkrete Angaben konnte der Minister aber noch nicht machen. Eine Analyse stehe noch aus. Bislang seien indes insgesamt rund 60.000 der 700.000 Übernachtungsgutscheine genutzt worden.
Neue Auflage in Planung
Nach dem Erfolg stehe einer erneuten Auflage im kommenden Sommer nichts im Wege. Ein Datum steht schon fest. Die Aktion soll zwischen dem 31. Juli und dem 29. August 2021 stattfinden. Dieses Mal ist für die Planung mehr Zeit vorgesehen, die erste Ausgabe sei nämlich spontan vor dem Hintergrund der Covid-Pandemie entstanden und nur durch die Flexibilität aller Akteure möglich gewesen.
Dieses Mal soll der Anstoß für die Ausarbeitung der Routen vor allem in der Hand der Gemeinden, der Tourismusbüros und Naturparks liegen. Für die erste Auflage hatte das Mobilitätsministerium mehrere Streckenvorschläge vorgelegt. Von den 16 gesperrten Straßenabschnitten konnten am Ende allerdings nur ein Teil zurückbehalten werden, da mehrere Gemeinden sich aus unterschiedlichen Gründen nicht daran beteiligen wollten. Bis zum 15. Dezember können für die kommende Auflage nun Vorschläge eingereicht werden.
Aus der ersten Auflage sollen aber auch einige Lehren gezogen werden. So hätten sich nicht alle Verkehrsteilnehmer an die Streckenabsperrung – vor allem nicht in der Hauptstadt. An der Messstation in Dommeldingen wurden mehr als 9.500 motorisierte Fahrzeuge registriert.
Ein Großteil dieser Verkehrsteilnehmer hätte an dieser Stelle wohl einfach die Umleitung ignoriert, denn viele Anrainer gebe es dort nicht, erklärte Bausch. Mehrmals seien zudem an Streckenabschnitten die Absperrungen zur Seite gerückt worden. Deshalb sollen sie in der kommenden Auflage besser befestigt werden.
Minister Bausch betonte indes, dass der Sinn des Vëlosummer nicht sei, möglichst viele Straßen für den motorisierten Verkehr zu sperren, sondern zeitweilig attraktive und sichere Fahrradwege zu schaffen. Diese sollen indes für die kommende Auflage durchgehend ausgeschildert sein.
Aus dem Vëlosummer ließen sich aber auch Konsequenzen für die Nutzung des Fahrrads im Alltag ziehen, so Bausch. Der Erfolg der Aktion beweise erneut, dass das Fahrrad als Transportmittel eine Renaissance erlebe. Deshalb werde sich in der Zukunft der Druck auf alle öffentlichen Akteure erhöhen, um sichere Infrastrukturen zu schaffen - auch auf die Gemeinden. Der Umgang mit dem Fahrrad werde seiner Meinung nach denn auch eine entscheidende Rolle bei den kommenden Gemeindewahlen 2023 spielen.
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