Vëlosummer 2021 kommt mit zwölf Strecken und 550 Kilometern
Vëlosummer 2021 kommt mit zwölf Strecken und 550 Kilometern
Ganz in das „Vakanz doheem“-Motto schreibt sich auch der Vëlosummer 2021 ein: Im August das Land vom Fahrradsattel aus entdecken und das auf zwölf ausgeschilderten Rundwegen mit einer Gesamtlänge von 550 Kilometern.
„Wenn ich am Wochenende in der Natur Sport treibe, begegne ich viel mehr Menschen als in den vergangenen Jahren“, erklärt Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng) am Freitag, als er den Vëlosummer 2021 gemeinsam mit Tourismusminister Lex Delles (DP) vorstellt. Und die diesjährige Ausgabe soll nahtlos an den Erfolg jener vom letzten Jahr anknüpfen, die kurzfristig aus der Not der Pandemie heraus organisiert worden war.
Delles spricht dabei von einem „formidablen“ und dazu auch nachhaltigem Erfolg: „40.000 Radler nahmen teil, viele davon haben das Rad nach dem Sommer nicht weggestellt. Die gedruckten Straßenkarten für den Vëlossummer 2020 waren Mangelware, wir mussten zweimal nachdrucken“, erinnert sich Lex Delles.
Beim am Freitag vorgestellten Konzept für den Vëlosummer 2021 wurden deswegen auch viele Hebel in Bewegung gesetzt, um den Erfolg des Vorjahres nun noch zu übertreffen und, um die Luxemburger auf den Fahrradsattel zu bringen. Statt sechs Strecken werden in diesem Jahr zwölf ausgeschilderte Rundwege angeboten. Auch die Gesamtlänge der Touren hat sich von 270 auf 550 Kilometer mehr als verdoppelt.
2.500 Wegweiser für zwölf Touren
Um dem Engpass an Papierkarten vorzubeugen, auf denen die Wege eingezeichnet sind, wurden derer in diesem Jahr 50.000 bestellt. Dazu kommen 2.500 Holztafeln, welche die Touren im August als Wegweiser ausschildern. Auf Nachfrage sagte der Transportminister, dass eine einheitliche, dauerhafte Beschilderung für Fahrradstrecken im ganzen Land werde zwar anvisiert, die Vëlosummer-Holzschilder würden im September aber wieder abgebaut.
Bei den zwölf ausgewählten Strecken ist für jeden etwas Passendes dabei: von der 97 Kilometer langen Boucle Wincrange im Ösling bis zur 18 Kilometer langen Family Tour im Westen des Landes werden alle Anforderungen bedient. Besondere Freude äußert François Bausch etwa über die 49 Kilometer lange Müllerthal-Tour, die in diesem Jahr neu dabei ist.
Das „Luxemburger Wort“ hat eine interaktive Karte erstellt, auf der alle Touren auf übersichtliche Art und Weise entdeckt werden können:
Gemeinden ergreifen Initiative
„Anders als im vergangenen Jahr, ist diesmal die Initiative von den Gemeinden ausgegangen“, unterstreicht Lex Delles. „Wir wurden von Anfragen regelrecht überschüttet.“ Mit 65 Gemeinden, nimmt mehr als die Hälfte aller Gemeinden teil. Bei der ersten Ausgabe hatten nur 18 teilgenommen.
Auffallend geringer erscheint jedoch die Bereitschaft der Bürgermeister für den Vëlosummer Straßen zu sperren. Im vergangenen Jahr wurden 18 Kilometer Strecken den August über für Fahrradfahrer, Anrainer und Busse reserviert. In diesem Jahr sind es nur noch neun Kilometer. „Unter der Woche können wir viele Straßen nicht schließen“, rechtfertigt sich Mobilitätsminister Bausch. Er befürchtet, dass die Zustimmung für die ganze Initiative unter der Diskussion um Streckensperrungen leiden würde.
Vëlosummer zielt ganz auf Freizeitbeschäftigung
Wer die Strecken ohne Verkehr entdecken will, muss nun eben vorausplanen und sich passenden Daten zur Tour auswählen. Sieben der zwölf Rundwege sind nur an einzelnen Wochenenden frei vom Autoverkehr nutzbar. Ziel der Vëlossummer-Aktion ist es, das Fahrrad als Mittel zur Freizeitgestaltung zu fördern – nicht unbedingt als Transportmittel für den Alltag.
Dass die Radwegeinfrastruktur in den Ballungsgebieten nicht so ist, wie sie eigentlich sein sollte, ist dem Transportminister sehr wohl bewusst. Und auch das Konfliktpotenzial zwischen Radfahrern und anderen Verkehrsteilnehmern ist durch den Fahrrad-Boom der letzten Jahre kaum geringer geworden.
Um insbesondere für mehr gegenseitigen Respekt zwischen Radfahren und Fußgängern zu werben, ist am Freitag dann auch die Sensibilisierungskampagne #zesummenënnerwee gestartet, die über den Sommer noch intensiviert werden soll.
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