Vëlosexpresswee: Von Belval ins Zentrum von Esch
Vëlosexpresswee: Von Belval ins Zentrum von Esch
Bis Herbst 2022 soll das Univiertel Belval mit dem Escher Zentrum durch einen Radweg (PC8) verbunden werden. Dieser wird dabei alles andere als gewöhnlich aussehen. 2012 war er noch als sogenannter Studentewee angedacht, doch nun wird daraus ein Vorzeigeprojekt, das in Europa seinesgleichen sucht.
Zwar wird der Fußgänger- und Fahrradweg lediglich zwei Kilometer lang sein, doch auf 1,2 Kilometern wird er in 7,5 Metern Höhe über eine Brücke verlaufen. „Die spektakuläre Stahlkonstruktion für Fußgänger und Radfahrer wird die längste in Europa sein“, sagt Mobilitätsminister François Bausch bei der Präsentation. Geschätzt wird, dass sie 500 bis 1.000 Personen pro Tag nutzen werden. Die Rote Brücke in Luxemburg-Stadt wird täglich zwischen 1000 und 1.500 Mal passiert.
Verlauf der Strecke
Der Fahrradweg wird in Belval bei dem Hochhaus etwa 200 Meter von der Rockhal entfernt starten. Ein Lift bringt Fußgänger dort nach oben. Für Radfahrer ist eine Rampe vorgesehen, die eine Steigung von maximal sechs Prozent aufweist. Der Bereich für Fußgänger und der für Radfahrer wird zwischen 4,5 und 8,50 Meter breit sein und durch eine optische Trennung abgegrenzt werden.
Auch wenn die Gesamtstrecke nicht sehr lang ist, so wurden doch unterschiedliche thematische Aufteilungen vorgenommen. Der erste und zweite Teil tragen die Namen Belval und Schmelz. Besonders am Anfang der Strecke entlang des Stahlwerks von Arcelor Mittal in Belval ist die Breite des Radwegs begrenzt.
Dies ändert sich aber beim sogenannten Promenade-Teil, der an einigen Stellen die maximale Breite von 8,50 aufweisen wird. „Dies kann besonders interessant sein im Hinblick auf Esch 2022, um dort etwa Ausstellungen zu organisieren“, erklärt der Minister. Von der Promenade aus geht es dann weiter zu dem Streckenabschnitt mit dem Namen Allée, der zum Verweilen einladen soll. Von oben aus reicht die Aussicht dann nicht nur über Esch/Alzette, sondern auch über die Baumwipfel, die sich links und rechts der Trasse befinden. Alle etwa 200 Meter werden Bänke installiert, aber auch ein neuer Park soll am Anfang der Radbrücke angelegt werden.
An der Stelle des Parks endet dann der „Aussichtspfad“ und der Weg führt in Höhe der Losch-Garage in einer Unterführung unter den Schienen hindurch. Diese wird 22 Meter lang sein und höher als ein gewöhnlicher Tunnel eines Fahrradwegs. Dies aus gutem Grund. Die gesamte Strecke ist nämlich so ausgelegt, dass ein Krankenwagen sie im Notfall befahren kann.
Teil eines Gesamtkonzepts
Der Radweg PC8 wird insgesamt 36 Millionen kosten. „Es wird das Pendant zur der Fahrradbrücke unter dem Pont Adolphe in der Hauptstadt werden“, meint Minister Bausch. Und so werde er auch nicht nur nützlich sein, sondern auch Touristen anziehen.
Für die Anbindung des Radschnellwegs an das übrige Fahrradnetz ist die Gemeinde Esch/Alzette verantwortlich. Bürgermeister Georges Mischo (CSV) zeigt sich zuversichtlich, dass das Konzept gut angenommen wird, betrachte er den Erfolg des Radverleihsystems der Stadt.
Der Radweg der das Escher Zentrum mit Belval verbinden wird, ist aber nicht getrennt zu betrachten. Der PC8 ist nämlich nur der kleine Teil eines Gesamtkonzepts, dem Vëloexpresswee (Radschnellweg). Dieser soll einmal Esch/Alzette mit Luxemburg-Stadt verbinden. Die Definition eines solchen Schnellwegs ist, dass er 3,5 bis 4,5 Meter breit sein muss, eine Maximalsteigung von sechs Prozent und keine Schnittstellen mit Straßen haben darf. Der Radweg soll auf 27,8 Kilometern an der Escher Autobahn A 4 entlang verlaufen.
Das Projekt befindet sich in Planung und wird laut Minister Bausch wahrscheinlich vor 2028 fertiggestellt. Bestenfalls passiere dies vor der Inbetriebnahme der schnellen Tram von Luxemburg-Stadt bis nach Foetz. Zu einem späteren Zeitpunkt soll auch ein solcher Weg von Luxemburg-Stadt nach Bettemburg und Düdelingen führen. Alle großen Ballungsgebiete sollen miteinander verbunden werden.
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