"Variante 2" wird gebaut
"Variante 2" wird gebaut
(na) - Am Freitag wurde bekannt gegeben, welche Variante für die Niederkerschener Umgehungsstraße zurückbehalten wird. Die Regierung einigte sich auf die Variante 2, die auch vom Gemeinderat Käerjeng befürwortet worden war.
Situation in Niederkerschen "katastrophal"
"Wir standen vor einem Dilemma", so der Staatssekretär im Umweltministerium Camille Gira. Einerseits sei die Situation in Niederkerschen derzeit "katastrophal" sowohl in puncto Luftverschmutzung wie Lärm. Andererseits seien alle drei Varianten mit erheblichen Auswirkungen für die Umwelt verbunden.
Aus diesem Dilemma sei man aber herausgekommen, so Gira. Durch das Gesamtprojekt, so wie durch eine Reihe anderer Verkehrsmaßnahmen, werde die Lebensqualität in Niederkerschen steigen.
Durch die geplanten Kompensationsmaßnahmen werde die Situation sich aber auch für die Umwelt verbessern.
4,2 Kilometer um Niederkerschen
Doch erst einmal zur Strecke. Diese führt zum Großteil entlang der Zugstrecke Petingen-Luxemburg und dürfte etwa 4,2 Kilometer lang werden. François Bausch betonte, dass es sich um eine normale, zweispurige Staatsstraße handeln werde.
Der Preis werde bei zwischen 60 und 70 Millionen Euro liegen, davon ein Viertel für die Kompensationsmaßnahmen. In Höhe des Bahnhofes, soll eine Brücke gebaut werden.
Bau wegen hoher Stickstoffdioxidwerte gerechtfertigt
Während der Informationsversammlungen des Nachhaltigkeitsministerium in Zolver und Niederkerschen waren bereits die hohen Stickstoffdioxidwerte (NO2) in Niederkerschen entlang der Avenue de Luxembourg angeführt worden.
Untersuchungen aus dem Jahr 2012 hatten ergeben, dass die EU-Norm überschritten wird. Diese liegt bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter, gemessen wurden aber 57 Mikrogramm pro Kubikmeter. Dank Fortschritte im Automobilsektor, könnte sie - wenn kein Contournement gebaut würde - laut Prognose 2020 auf 45 Mikrogramm pro Kubikmeter sinken. Doch damit wäre sie immer noch über der EU-Norm.
Die Senkung dieser NO2-Werte sei von „Intérêt public majeur“ und rechtfertige deshalb auch eine Bebauung in der Natura-2000 Zone, hieß es.
Die Varianten im Überblick
"Wir bauen nicht nur Variante 2"
Es werde aber nicht nur eine neue Straße entstehen, unterstrich François Bausch, der auch von einer "Null+Variante" sprach. Konkret ist ein intelligentes Ampelsystem in der N5 vorgesehen, das Bussen Vorfahrt gewähren soll. "Dabei handelt es sich um ein Pilotprojekt", so Bausch. Auch erinnerte er an die P&R Projekte (respektiv deren Ausbau) in Rodange, Petingen und Niederkerschen.
Weiter kündigte er ein Car-Sharing-Projekt der CFL an. Dieses soll im Laufe von 2017 an den größeren Bahnhöfen angeboten werden.
Keine Landschaftszerschneidung
Staatssekretär Camille Gira unterstrich, dass die Variante 2, dadurch dass sie entlang der Schienen verläuft, die Landschaft nicht weiter zerschneiden werde. Dies erlaube es, größere Kompensationsmaßnahmen Richtung Sassenheim durchzuführen. Dort soll der Wald verbreitet werden. "Es wird mehr Wald angebaut, als weggenommen wird", so Gira.
Wenn alle Maßnahmen Wirkung zeigen, würde die Situation besser sein, so Gira, der versicherte, dass erst diese Umweltmaßnahmen eingeleitet werden, ehe mit dem Straßenbau begonnen werde.
Wie lange dauert es?
François Bausch erklärte, dass neue, detaillierte Pläne erarbeitet werden müssen. Dafür müsse eine Jahr eingerechnet werden. Dann werden diese noch einmal dem Ministerrat vorgestellt werden, voraussichtlich im September 2017.
Erhält das Projekt grünes Licht, kann es dann als Gesetzestext im Parlament deponiert und abgestimmt werden. Erst danach können die Ausschreibungsphase und dann die eigentliche Bauphase beginnen.
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