Nach dem Unistart in Belval ist die Freude in Esch/Alzette groß. Eine Aufbruchstimmung ist auf dem Campus zu vermerken. In Walferdingen dagegen klagen Gastwirte und fürchten um eine ausbleibende Kundschaft.
Neben Belval soll es in Zukunft nur noch einen weiteren Uni-Standort geben – und zwar in Kirchberg. Der dortige Campus wird bis 2023 rundum erneuert. Der Standort Limpertsberg wird hingegen aufgegeben.
Vor einer Woche haben für rund 2.200 Studierende die Vorlesungen am neuen Campus in Belval begonnen. Während in Esch Aufbruchsstimmung herrscht, sorgen sich am früheren Standort in Walferdingen vor allem Gastronomen wegen der ausbleibenden Kundschaft.
François Biltgen, ehemaliger Hochschulminister, erinnert sich daran, dass es nicht einfach war, anfangs alle davon zu überzeugen, die Universität auf einer Industriebrache zu implementieren.
Die Universität ist dabei, sich Belval anzueignen. Einen neuen Schub erhofft sich auch die Planungsgesellschaft Agora, deren Aufgabe es ist, die frühere Industriebrache zu revitalisieren.
Die Entscheidung, die Aktivitäten der Uni in Belval zu konzentrieren, sorgte bei den dortigen Geschäftsleuten für helle Begeisterung. Die Euphorie bei ihren Kollegen aus der Gemeinde Walferdingen fiel, gelinde gesagt, verhaltener aus.
Als sie gehört habe, die Uni ziehe weg, sei für für Marie Santiago von der "Walfer Stuff" schnell klar gewesen, dass sie ihre drei Angestellten nicht mehr bezahlen könne.
Vera Spautz, Bürgermeisterin der Stadt Esch, freut sich sichtlich über die Ankunft der Universität. Die Stadt habe dadurch um einiges an Attraktivität gewonnen.
Am Donnerstag warf Staatssekretär Marc Hansen einen Blick in die Zukunft des Universitäts- und Forschungsstandortes. Im Gespräch sind zwei weitere Labor-Gebäude für Ingenieure sowie ein privat finanziertes Auditorium auf Kirchberg.
Obwohl die ersten Kurse erst am Nachmittag beginnen, hatten sich um die 900 Studenten den Auftakt der Uni in Belval nicht entgegen lassen. Hier einige Eindrücke unseres Fotografen Lex Kleren.
Maria Rodriguez wohnt bereits seit über einem Jahr in Belval. Die Kanadierin hat sich unter anderem wegen der Mehrsprachigkeit für Luxemburg als Studienort entschieden. Aber nicht nur: Auch die vergleichsweise milden Temperaturen spielten eine Rolle.
Das neue akademische Jahr der Uni startet mit vielen Events auf allen drei Campussen. Vom 14. bis zum 19. September gibt es Treffen, Konzerte, Sportveranstaltungen und natürlich auch Partys.
Am Montag ist es soweit: Das erste Wintersemester der Universität Luxemburg wird im Süden beginnen. Im Unirestaurant bereitet man sich auf den Ansturm hungriger Studenten bevor.
Am Montag beginnt an der Universität in Belval das erste Studiensemester. Um der damit steigenden Nachfrage gerecht zu werden, ändert das Bussyndikat seinen Fahrplan und dies nicht nur im Belval-Viertel.