Unfall auf der A1: Raser ist Wiederholungstäter
Unfall auf der A1: Raser ist Wiederholungstäter
Regelmäßig kommt es vor, dass Autofahrer versuchen, vor einer Polizeikontrolle zu flüchten. Dass dies mitunter dramatische Folgen haben kann, zeigte im April 2018 ein Vorfall in Lausdorn. Aber auch an diesem Montag setzte ein flüchtender Autofahrer nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch jenes anderer Verkehrsteilnehmer aufs Spiel, um vor der Polizei zu entkommen. Auch hier endete die Verfolgung mit einem schweren Unfall.
Kurz nach 16 Uhr führten Verkehrspolizisten auf der A7 in Richtung Luxemburg eine Geschwindigkeitskontrolle durch. Sie hatten am Ausgang des Tunnels Grouft Stellung bezogen und überprüften die Geschwindigkeit von Fahrzeugen, welche im Tunnel unterwegs waren. Hier ist die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf 90 km/h begrenzt.
Raser beschleunigt beim Anblick der Polizei
Gegen 16.20 Uhr kam ihnen dabei ein heller Sportwagen vom Typ BMW M2 mit rund 170 km/h entgegen. LW-Informationen zufolge schalteten die Polizisten am Fahrbahnrand sofort die Blaulichtanlage ihres Dienstwagens an, um die Aufmerksamkeit des Rasers auf sich zu ziehen. Das gelang ihnen wohl, denn der Fahrer beschleunigte sein Fahrzeug weiter und versuchte zu entkommen.
Erst am Autobahnverteiler Grünewald gelang es den Autobahnpolizisten erneut Blickkontakt zum flüchtigen Fahrzeug herzustellen. Dabei wurde ersichtlich, dass dieser kein Risiko scheute, um der Polizei zu entkommen. So fuhr er vorliegenden Informationen zufolge teilweise mit sehr hoher Geschwindigkeit über die Pannenspur, überholte andere Verkehrsteilnehmer sowohl rechts- als auch linksseitig, drängelte und reihte brüske Fahrmanöver aneinander.
Polizisten verunglücken bei Verfolgungsfahrt
Für die Polizeibeamten endete die Verfolgung dann aber auf der Autobahn A1 kurz vor dem Tunnel Cents. Ein Autofahrer, welcher das herannahende Dienstfahrzeug im Eildienst erkannt hatte, wollte die Überholspur freimachen, setzte den Blinker nach rechts, war dann aber gezwungen, wieder nach links auszuweichen.
Die Polizisten, welche bereits zum Überholen angesetzt hatten, konnten einen Auffahrunfall nicht mehr verhindern. Es entstand sehr hoher Materialschaden. Niemand wurde verletzt.
Die Polizei veröffentlichte kurz vor 20 Uhr am Montagabend einen Zeugenaufruf. Dieser führte schnell zu einem Ergebnis: Noch in der Nacht zum Dienstag meldeten sich mehrere Zeugen, die sich das Nummernschild des geflüchteten Fahrzeugs gemerkt hatten. Der Mann wurde daraufhin identifiziert und von der Polizei konfrontiert.
Gerichtliches Nachspiel
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Das Tatfahrzeug wurde mit sofortiger Wirkung beschlagnahmt. Bei der Überprüfung des Fahrers stellte sich heraus, dass dieser erst kürzlich bei einer schweren Geschwindigkeitsübertretung erwischt worden war. Als Wiederholungstäter wird er deswegen nun auch wegen eines Délit de grande vitesse angeklagt.
Ob im Prozess noch weitere Anklagepunkte etwa wegen seines gefährlichen Fahrverhaltens oder der Flucht vor der Polizei hinzukommen bleibt abzuwarten.
Parallelen zum Fall Lausdorn
Der Fall erinnert an das Drama von Lausdorn. Am 14. April 2018 hatte ein betrunkener Autofahrer vor einer Alkoholkontrolle in Wemperhardt gewendet, um sich der Kontrolle zu entziehen. Als Polizisten die Verfolgung des Flüchtigen aufnahmen, kam es zu einem schweren Unfall auf der N7 in Höhe Lausdorn. Ein Polizeibus rammte mit voller Wucht einen wendenden Streifenwagen. Ein Polizeibeamter, der Fahrer des Streifenwagens, verstarb noch an der Unfallstelle, seine Kollegin erlitt schwerste Verletzungen.
Infolge des Unfalls wurde sowohl der flüchtige Autofahrer wie auch der Polizist, der den Polizeibus gesteuert hatte, wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Der geflüchtete Autofahrer verbrachte insgesamt acht Tage in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen in diesem Fall sind noch nicht abgeschlossen.
