Über 200 Einsätze: Aire de Berchem abgedeckt, Baum fällt auf Sporthalle
Über 200 Einsätze: Aire de Berchem abgedeckt, Baum fällt auf Sporthalle
(asc/SC) - Am Wochenende richtete der Wintersturm "Sabine" (auch "Ciara" genannt) erhebliche Schäden in Großbritannien an, in der Nacht zum Montag kam er in Luxemburg an. Auch die Nachbarstaaten erlebten stürmische Stunden.
Nachdem das Orkantief kurz nach Mitternacht seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht hatte, schwächten sich die Stürme im Laufe der Nacht zwischenzeitlich wieder etwas ab. Der staatliche Wetterdienst MeteoLux meldete Spitzengeschwindigkeiten von zwischen 110 und 130 km/h. Bis 9 Uhr galt die Alarmstufe "Rot", mittlerweile wurde sie auf "Orange" herabgestuft. Bisher ist laut CGDIS niemand verletzt worden.
An mehreren Orten wurden am Montagmorgen leichte Überschwemmungen gemeldet. Die Flüsse Alzette, Sauer und Chiers traten stellenweise über die Ufer.
Auch auf der Auffahrt auf die A3 von der Cloche d'Or in Richtung Gaspericher Kreuz stand am Montagmorgen Wasser, sodass sie zeitweise gesperrt werden musste.
Ein Tankstellengebäude auf der Aire de Berchem wurde durch den Sturm zu großen Teilen abgedeckt. Die Raststätte in Richtung Luxemburg war für rund zwei Stunden komplett gesperrt. Auch andernorts sind weiterhin Straßen für den Verkehr geschlossen, im nationalen und grenzüberschreitenden Bahnverkehr ist mit Störungen zu rechnen.
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Aire de Berchem abgedeckt
Wie die Straßenbauverwaltung am Montagmorgen gegen 7 Uhr vermeldete, wurden in der Nacht 179 Einsätze gefahren. Bis 12 Uhr meldete der CGDIS insgesamt 212 Einsätze, Überschwemmungen gäbe es aktuell jedoch nicht mehr. Zwischen Sonntagmittag 13 Uhr und Montagmorgen 11 Uhr gingen bei den Einsatzkräften nicht weniger als 1461 Notrufe ein.
Der Sturm betraf das komplette Land. Die Aire de Berchem an der A3 in Richtung Luxemburg musste aus Sicherheitsgründen zeitweise schließen. Durch den Sturm wurde laut Polizeibericht das Dach des Tankstellengebäudes "zu einem großen Teil" abgedeckt und es wurde befürchtet, es könnten sich noch weitere Teile lösen.
Einsatzkräfte waren vor Ort, um das Dach zu sichern und die Trümmerteile zu beseitigen. Mittlerweile ist die Tankstelle Aire de Berchem wieder geöffnet.
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Am Montagmorgen gegen 5 Uhr legte ein umgestürzter Baum in Kirchberg die Tram lahm.
Gesperrte Straßen:
- CR154 Alzingen – Syren
- CR101 Kopstal – Schoenfels
- CR176/177 Lasauvage – Hussigny (F)
- CR176 Differdingen – Roudenhaff
- CR118 Consdorf – Müllerthal
- CR121 Blumenthal – Müllerthal
- CR121, N14 Reulandermühle - Müllerthal
- N37 Ehleringen (Industriezone)
- CR188 Neuhäusgen, Rue Principale
- N12 Kopstal - Quatre Vents
- CR157 Hellingen - Crauthem
- CR329D Déierbësch - Nörtringen
- CR101 Mamer - Kopstal
- CR156 Aspelt
- N12 Erpeldingen - Déierbësch
Diese Straßen sind wieder geöffnet:
- CR137 Manternach - Berburg
- CR155 Filsdorf - Altwies
- CR162 Filsdorf - Bahnhof Ellingen
- CR309 Schleif - Winseler
- N23 Martelingen
- CR105 Ansemburg - Marienthal
- CR101 Lintgen, route de Fischbach
- A3: Sortie Aire de Berchem in Richtung Gaspericher Kreuz
In Beggen wurden Absperrgitter vom Wind umgefegt. Sie fielen auf abgestellte Autos. Auch im hauptstädtischen Viertel Cloche d'Or wurden Absperrungen von den Böen umgeworfen. Und auch auf der Großbaustelle am ehemaligen Busbahnhof in Echternach hielten die Baustellenabsperrungen den Windböen nicht stand.
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Baum auf Rümelinger Sporthalle gefallen
Der Sturm, der in der Nacht auf Montag durch Luxemburg fegte, richtete auch in Rümelingen erheblichen Schaden an. Ein Baum fiel auf die Sporthalle in der Rue des Martyrs und beschädigte das Gebäude dabei. Gegen 7 Uhr alarmierte das Gemeindepersonal die örtliche Feuerwehr.
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Gilles Krier, Leiter des Einsatzzentrums von Rümelingen, erklärte vor Ort, ein Fenster sei kaputtgegangen und ein Ast habe das Dach der Halle durchbrochen.
Verletzt wurde bei dem Zwischenfall jedoch glücklicherweise niemand. Äste und andere Splitterteile wurden bereits entfernt.
Wann der Baum an sich abgetragen werden kann, ist derzeit noch unklar. Dafür benötige man eine spezielle Firma, hieß es vor Ort. Es war der dritte Einsatz wegen umgefallener Bäume für die Rümelinger Feuerwehr in der Nacht auf Montag.
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Zentrale CGDIS-Koordinationsstelle
Beim CGDIS wurde am Sonntag ab 22 Uhr ein Centre de Gestion des Opérations eingerichtet, von dem aus die Einsätze landesweit koordiniert werden. Dort nehmen zwischen zehn und 15 Mitarbeiter die auf der Notrufnummer 112 eingegangenen sturmbedingten Anrufe entgegen.
Bis zum Sonntagabend 23 Uhr waren die Rettungskräfte des Corps grand-ducal d'incendie et de secours (CGDIS) bereits zu rund 64 Einsätzen ausgerückt, um herabgefallene Äste sowie umgefallene Schilder und Baustellenabsperrungen zu entfernen, so ein CGDIS-Sprecher. Bis 12 Uhr vermeldete der CGDIS insgesamt 212 Einsätze wegen Sturm "Sabine".
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Am Sonntag wurde der nationale Notfallplan aktiviert. Im Zuge dessen kamen in der Nacht von Sonntag auf Montag mehrmals eine "Cellule de concertation", bestehend aus Mitgliedern des Innenministeriums, dem CGDIS, dem Hochkommissariat für nationale Sicherheit, der Wasserverwaltung, dem Straßenbauamt, MeteoLux, dem Bildungsministerium, der Polizei und dem Krisenkommunikationsdienst, unter der Leitung von Innenministerin Taina Bofferding zusammen.
Bei den Treffen wurde jeweils die aktuelle Situation besprochen und entschieden, welche weiteren Maßnahmen getroffen werden müssen. Bei der dritten Versammlung um 7 Uhr wurde festgestellt, dass die Zahl der Einsätze seit 5 Uhr nur moderat gestiegen sei.
Die Innenministerin bedankte sich später für die gute Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Akteuren und insbesondere den Einsatz der freiwilligen Helfer.
Viele Flüge abgesagt
Reisende, die in den nächsten Stunden mit dem Flugzeug verreisen sollen, sollen sich vorher bei der jeweiligen Airline informieren.
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Bis 9 Uhr wurden die meisten Abflüge vom Findel annulliert und auch eine ganze Reihe von Abflügen fanden am Morgen nicht statt. Informationen über Flüge, die annulliert wurden oder bei denen mit Verspätungen zu rechnen ist, gibt es online. Einige Flüge wurden auf andere Flughäfen umgeleitet.
So erging es laut "L'Essentiel" auch den Passagieren einer Luxair-Maschine, die am Sonntagabend um 22.30 Uhr am Findel hätte landen sollen. Der Pilot der Boeing 737 aus Porto habe dreimal zum Landeversuch angesetzt, bevor er sich schließlich durch die starken Winde zur Umkehr gezwungen sah.
Um Mitternacht landete die Boeing schließlich am Flughafen Frankfurt-Hahn. Laut "RTL" seien einige an Bord der Maschine während den Landeversuchen in Panik ausgebrochen. Augenzeugen berichteten von Schreien und Passagieren, denen schlecht wurde.
Die luxemburgische Fluggesellschaft Luxair meldete um kurz nach 7 Uhr, dass wegen der schlechten Wetterverhältnisse bis 10 Uhr sämtliche Flüge der Gesellschaft annulliert wurden. Luxair rät seinen Kunden, sich auf der Homepage der Airline oder per Telefon +352 2456-1 zu informieren.
Probleme auf dem Schienennetz
Laut der Pressestelle der nationalen Eisenbahngesellschaft CFL fahren die Züge auf dem luxemburgischen Schienennetz seit Sonntagabend nur mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Diese Geschwindigkeit wird auch am Montagmorgen beibehalten.
Wegen der Witterungsbedingungen ist am Montag ab 4 Uhr mit Beeinträchtigungen auf dem Schienennetz, sowohl im Inland als auch bei grenzüberschreitenden Verbindungen, zu rechnen. Den Bahnreisenden wird geraten, sich online oder auf der CFL-App zu informieren.
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