Trotz Regierungsbeschluss: CHEM erlaubt Patientenbesuch
Trotz Regierungsbeschluss: CHEM erlaubt Patientenbesuch
Jeder Patient, der im Krankenhaus in Esch/Alzette stationär behandelt wird, darf eine Person auswählen, die ihn zu normalen Besuchszeiten im Krankenhaus besuchen kann. Dies teilte das Centre Hospitalier Emile Mayrisch (CHEM) am Freitagabend in einem Presseschreiben mit.
Allerdings steht diese Entscheidung in Widerspruch mit dem, was Gesundheitsministerin Paulette Lenert bei einer Pressekonferenz am Donnerstagabend zu den neuen Sicherheitsmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus angekündigt hatte: Nämlich, dass ab nun alle Besuche von Patienten in Krankenhäusern ausdrücklich verboten sind, außer in Ausnahmefällen.
Geburten und palliative Dienste
Auf diesen Widerspruch vom LW angesprochen, erklärt der Pressesprecher des CHEM, Eric Dickes, dass es sich dabei um eine Mésure d'assouplissement handelt. Was soviel bedeutet wie: Die Regeln werden lockerer gestaltet, um dem Patienten entgegenzukommen. "Beispielsweise bei Geburten oder auch, wenn ein Patient in der Palliativpflege liegt. Es ist verständlich, dass ein Vater sein Neugeborenes sehen möchte, oder, dass Angehörige sich noch einmal von einem sterbenden Familienmitglied verabschieden möchten", so Dickes.
Demnach können die Patienten aus dem CHEM in Esch/Alzette jeweils eine Person auswählen und deren Namen dem Personal mitteilen. Wenn der Besucher dann zum Krankenhaus kommt, muss er sich zunächst in der Eingangshalle des CHEM ausweisen. Dort wird er Erick Dickes zufolge getestet, bevor er zum Patienten darf. Der Patient kann während seines Klinikaufenthaltes, seine Personenwahl ändern. Es ist somit möglich, an unterschiedlichen Tagen Besuch von jeweils unterschiedlichen Personen zu bekommen.
Auf LW-Nachfrage erklärte der Direktor der Santé, Jean Claude Schmidt, dass der Regierungsbeschluss zwar tatsächlich generell Patientenbesuche in Krankenhäusern untersagt, es den Krankenhausdirektoren jedoch vorbehalten sei, Ausnahmen zu machen. Auch andere Krankenhäuser, wie das CHL in Eich, das Nordkrankenhaus CHdN und das Hôpital Kirchberg, würden dies so handhaben.
Reduzierte Aktivität
Im Schreiben kündigt der CHEM ebenfalls an, seine Aktivitäten einzuschränken, um einen möglichen Ansturm von Corona-Patienten bewältigen zu können. Ab Dienstag (17. März) werden deswegen alle nicht dringenden ambulanten Behandlungen vertagt. Die betroffenen Patienten werden ab Montagmorgen individuell informiert.
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