Syvicol: Viele offene Fragen über Schulstart
Syvicol: Viele offene Fragen über Schulstart
Was auf die Mitglieder des Syndicat des villes et communes luxembourgeoises (Syvicol) und die Gemeinden des Landes zukommen würde, konnten diese vor mehr als zwei Monaten noch nicht ahnen. Am 6. März fand ein Treffen statt, bei dem sie sich über Maßnahmen unterhielten, die im Sinne der Eindämmung von Covid-19 in den Schulen umgesetzt werden sollen. Von Schließungen war damals noch keine Rede.
Als der Rat am Montag im Gemeindehaus der Hauptstadt tagte, ging es um das Thema Wiedereröffnung von Schulen und Maison relais. Ein Unterfangen, vor dem die Gemeindevertreter einen gehörigen Respekt verspüren. Wie alles genau ablaufen soll, wissen sie noch nicht. Personal- und Platzmangel in den Einrichtungen sowie der Schülertransport bereiten ihnen Sorgen.
Ungelöste Fragen
„Befragungen, die bei den Betroffenen durchgeführt wurden, zeigen, dass knapp 60 Prozent der Schüler nur die sogenannten Lerngruppen, also Gruppe A, besuchen würden“, erklärte Syvicol-Präsident Emile Eicher. 40 Prozent würden demnach nach der Schule auch in die Maison relais gehen. Dabei sei die prozentuale Verteilung sehr unterschiedlich nach Gemeinden, Viertel oder Stadt und Dorf.
Lydie Polfer, Vizepräsidentin des Syvicol und Hauptstadtbürgermeisterin merkte dazu an, dass sie noch nicht wisse, „wie die Verteilung genau für Luxemburg-Stadt aussieht“. Bis Ende der Woche müsse ein Plan stehen, der vom Schöffenrat gestimmt werden muss. In der nächsten Woche muss dieser dann umgesetzt sein.
Ein „riesengroßes Problem“ ist laut Emile Eischer bislang der Schülertransport. Busse seien nicht verfügbar. Für die Schüler der A-Klassen gäbe es keinen Engpass, doch es scheint, als müsse für die B-Klassen eine zweite Runde organisiert werden. Dies da die Schüler der unterschiedlichen Klassen nicht gemischt werden dürfen.
Außerdem sei anfangs wohl Begleitpersonal zur Kontrolle der Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen notwendig und auch, um die Schüler in den richtigen Saal zu orientieren. In Schulen, in denen es möglich ist, wird eine warme Mahlzeit zu Mittag angeboten. Spielplätze in Schulhöfen sollen unter der Aufsicht des Lehrpersonals in Pausen genutzt werden dürfen.
Des Weiteren beschäftigten einige Ratsmitglieder aber auch die Grenzschließungen. Romain Osweiler, Bürgermeister von Rosport-Mompach fordert, dass sich alle Gemeinden möglichst stark für eine Öffnung der Grenzen positionieren sollen. Erste rassistische Ressentiments seien bereits in kleinen Teilen der Bevölkerung zu spüren, solchen gelte es entgegenzuwirken.
Finanzielle Engpässe
Doch nicht nur an der Geduld der Bürger, sondern auch an den Gemeindefinanzen nagt die Corona-Krise. „In vielen Gemeinden wird das Budget knapp. Künftige Investitionen werden so unmöglich“, betont Emile Eicher. „Fünf Gemeinden laufen Gefahr, ihre Kosten bald nicht mehr decken zu können. Wenn die Regierung uns hängen lässt, haben wir ein Problem.“
Viele Herausforderungen kommen noch auf die Gemeinden zu. Einige positive Effekte durch die Krise sind aber auch zu vermelden. So haben die Bürgermeister und Gemeindeverantwortlichen gelernt, schneller und effektiver zu kommunizieren. Dies unter anderem durch die Nutzung des Nachrichtendienstes Whats App.
Am ersten Tag nach der Gründung einer Whats-App-Gruppe waren bereits 200 Fragen, respektive Antworten ausgetauscht worden. Am Montag wurde auch eine Handy-App vorgestellt, die aus der Idee, schneller kommunizieren zu können, entstanden ist und auch Bürgern Informationen liefert. Zu finden ist diese im App-Store oder im Google Play unter Syvicol.
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