Stunden der Geborgenheit für bedürftige Menschen
Stunden der Geborgenheit für bedürftige Menschen
Viele Menschen sehnen sich zu Weihnachten nach Geborgenheit. Doch auch in Luxemburg gibt es Menschen, die alleine sind, Probleme haben und sich keine üppige Feier leisten können. Ihnen wurde am Donnerstag bei der Weihnachtsfeier der Stëmm vun der Strooss im Centre culturel in Luxemburg-Bonneweg etwas menschliche Wärme gegeben.
„Diese Feier bedeutet mir sehr viel“, erklärte denn auch Gauthier, der seit Jahren keinen Kontakt mehr zu seiner Familie hat. „Für mich ist Weihnachten eigentlich ein Tag wie jeder andere. Doch bei dieser Weihnachtsfeier ist das anders. Es ist wie in einer Familie.“ Seit elf Jahren ist er mit der Stëmm vun der Strooss verbunden – anfangs als Gast, mittlerweile arbeitet er für die Vereinigung.
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Essen, Geschenke und Wärme
Auch vielen weiteren der 400 Gäste war anzusehen, wie sehr sie den Nachmittag genossen. Sergio, der mit einigen Familienangehörigen nach Bonneweg gekommen war, sprach etwa von einem „ganz besonderen“ Moment. Neben einer warmen Mahlzeit – auf dem Menü standen Gemüsebouillon mit Knödeln, Hähnchen in Currysoße und Bûche – wurden den Gästen auch kleine Geschenke, von Spielsachen über Rücksäcke und Ponchos bis hin zu Schals und Mützen, übergeben. Zudem durften sie sich im Barbertruck von Ken Kries einen neuen Haarschnitt verpassen lassen.
„Ich finde es wichtig, dass wir etwas tun für die Menschen, die alleine sind“, erklärte Alexandra Oxacelay, die Direktorin der Stëmm vun der Strooss. Ohne die Hilfe von Sponsoren und Freiwilligen wäre dies jedoch nicht möglich gewesen. 90 Personen hatten sich den Tag freigehalten, um der Stëmm vun der Strooss zu helfen. Unter ihnen auch Elza Monteiro: „Jedes Jahr sage ich mir beim Weihnachtsessen, dass ich Menschen helfen will, die weniger haben“, erklärte sie. Sie sei nun zum ersten Mal dabei gewesen, wolle dieses Engagement jedoch wiederholen.
Für Menschen da sein
Von Anfang an dabei sind die Pfadfinder der Fédération Nationale des Éclaireurs et Éclaireuses du Luxembourg (FNEL). Am Donnerstag halfen sie in der Küche. „Wir sind froh, dass wir für andere Menschen da sein können. Das ist Teil unseres Engagements“, erklärt Philippe Berscheid.
In Bonneweg eingefunden hatten sich zudem Helfer der Jugend- an Drogenhëllef, die vor Ort Popcorn und Zuckerwatte zubereiteten und verteilten. Die Malteser hatten unterdessen den Speisesaal stets im Blick. Viel Arbeit hatten die Sanitäter aber nicht. Meist komme es nur zu Einsätzen, wenn sich in der Küche jemand schneide. Oder aber man wechsele verschmutzte Verbände.
Bereits zum 23. Mal fand in diesem Jahr die Weihnachtsfeier der Stëmm vun der Strooss statt. Viele Personen brauchen die Unterstützung allerdings nicht nur an den Feiertagen, sondern auch im alltäglichen Leben. So wurden zwischen Januar und Oktober dieses Jahres in den sozialen Restaurants in Hollerich und Esch/Alzette 84.321 Mahlzeiten an 4.681 unterschiedliche Personen ausgegeben. Dies sind 376 Essen pro Tag.
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Die Weihnachtsfeier der Stëmm vun der Strooss ist unterdessen nicht das einzige Event für Bedürftige. Am 25. Dezember werden Obdachlose beim Noël de la Rue in der Victor-Hugo-Halle empfangen. Dann gibt es für einige Personen ein Wiedersehen mit den bunt geschmückten Weihnachtsbäumen. Denn diese werden bei beiden Feiern aufgestellt.
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