Startschuss für "Wunnquartier Stade"
Startschuss für "Wunnquartier Stade"
Schon seit Jahren wird über die Neugestaltung eines 10 Hektar großen Geländes an der Route d'Arlon in Luxemburg-Belair geredet. Am Samstag wird ein urbanistischer Ideenwettbewerb für die Grundstücke, wo sich derzeit noch das nationale Fußballstadion, der städtische Hygienedienst und die Kaserne der Berufsfeuerwehr befinden, lanciert - auf europäischer Ebene.
Das Areal gehört zu 83 Prozent der Stadt Luxemburg, zu 17 Prozent den Franziskanerschwestern. Es sei exzellent gelegen, nahe des Stadtzentrums und verkehrstechnisch gut angebunden. Eine Anbindung, die noch durch die Verlängerung der Tramtrasse von der Stäreplaz in Richtung Mamer verbessert werde, so Bürgermeisterin Lydie Polfer.
2023, spätestens 2024, werden die Terrains frei sein. Das neue nationale Fußball- und Rugbystadion in Kockelscheuer wird dann schon in Betrieb sein, der Hygienedienst und das Recycling-Center erhalten einen neuen Standort hinter dem Friedhof in Merl, und die neue Bleibe der Berufsfeuerwehr entsteht derzeit im Ban de Gasperich.
Freie Hand für Urbanisten und Architekten
Wie Polfer und Erster Schöffe Serge Wilmes am Freitag mitteilten, wird den Urbanisten und Architekten freie Hand gewährt. Detaillierte Vorgaben gibt es zu diesem Zeitpunkt keine. Fest steht lediglich, dass etwa 1.000 Wohnungen, ein Kinderhort, eine Begegnungsstätte, ein Sportkomplex, Ladenflächen, öffentliche Plätze und Grünanlagen entstehen sollen.
Dem Wohnungsbau wird dabei oberste Priorität eingeräumt. Der DP-CSV-Schöffenrat wünscht einen Mix aus Eigentumswohnungen, Sozialwohnungen und erschwinglichen Apartments.
Erhalten bleiben auf dem Gelände die ehemaligen Reitställe - sie stehen unter Denkmalschutz -, eventuell auch ein Teil der Feuerwehrkaserne.
Planung und Verwirklichung in mehreren Etappen
Sowohl der Ideenwettwerb als auch die Umsetzung des Vorhabens werden etappenweise vor sich gehen.
Sind die Projekte eingereicht - die Wettbewerbsteilnehmer haben Zeit bis Ende September dieses Jahres -, wird ein Selektionskomitee im Januar 2020 maximal 15 Projekte auswählen. Diese werden dann dem Gemeinderat vorgestellt und während zwei Wochen ausgestellt. In dieser Zeit haben die Bürger Gelegenheit, die Vorschläge in Augenschein zu nehmen und ihre Kommentare dazu abzugeben.
Die Ideen und Anmerkungen der Bürger werden an die Wettbewerbsteilnehmer weitergegeben und sofern möglich, in die Projekte integriert.
Zweite Wettbewerbsphase ab April 2020
Die zweite Phase des Wettbewerbs beginnt im April 2020 mit einer vergüteten Konsultation der ausgewählten Urbanisten und Architekten, deren Namen zu diesem Zeitpunkt gelüftet werden. Nach der Einbeziehung der Bemerkungen der Bürger in die Projekte und der Erstellung eines Urbanismusprojekts, wird die Jury die Zahl der Wettbewerbsteilnehmer weiter reduzieren.
Schließlich werden die verbleibenden Büros ihre finalen Entwürfe einreichen, die wiederum dem Gemeinderat und den Bürgern zwecks Stellungnahme präsentiert werden. Anfang 2021 werden alle Projekte ausgestellt und der Sieger verkündet.
Teilbebauungsplan vor 2023
Anschließend wird das Siegerprojekt als Basis für die Erstellung des Teilbebauungsplans (PAP) dienen, der dem Gemeinderat laut Lydie Polfer vor 2023 zur Genehmigung vorgelegt wird.
Ein langer Weg also für ein Vorhaben, das dem betreffenden Areal ein neues Gesicht geben wird. Wie die Bürgermeisterin es treffend formulierte, wird dem nächsten Schöffenrat die konkrete Umsetzung obliegen.
"Chance und Risiko zugleich"
Den europäischen Ideenwettbewerb sehen die Mitglieder der "Biergerinitiativ Areler Strooss" als Chance und Risiko zugleich. Entscheidend seien einerseits die Kriterien, die dem Wettbewerb zugrunde liegen, und andererseits die Freiräume, die den Bürgern zugestanden werden.
Sie monieren, dass weder der Gemeinderat, noch die beratenden kommunalen Kommissionen, noch die Bürger in die Vorgaben des Wettbewerbs einbezogen worden seien.
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