Stadt Luxemburg: Ostermontag ohne Éimaischen
Stadt Luxemburg: Ostermontag ohne Éimaischen
Geschlossene Museen und Theater, Verlegung der Ausstellungen und Konzerte sowie die Absage der Emaischen – die Stadt Luxemburg hat zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung des Corona-Virus in den Griff zu bekommen.
„Wir wollen die Bürger davon überzeugen, in den kommenden Wochen soziale Kontakte weitestgehend zu reduzieren“, betonte die hauptstädtische Bürgermeisterin Lydie Polfer gestern während der kurzfristig einberufenen Pressekonferenz.
Von heute an werden demnach die städtischen Museen – die Villa Vauban, das Lëtzebuerg City Museum, das Tramsmusée und die Muerbelsmillen – geschlossen. Gleiches gilt für das Große Theater und das Kapuzinertheater, die Cinémathèque, die Photothèque und das Cercle Cité. Bis auf Weiteres werden auch das Archiv der Stadt Luxemburg, die Cité-Bibliothek und das hauptstädtische Konservatorium nicht zugänglich bleiben.
Auch Sportbegeisterte müssen in den kommenden Wochen umdenken: So wird der Betrieb in der Badanstalt, den Schwimmbädern in Belair und Bonneweg, der Eispiste in Kockelscheuer und sämtlichen Sporthallen der Stadt Luxemburg eingestellt.
Konzerte, Ausstellungen und geführte Touren abgesagt
Im Hinblick auf das Verbot, Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen in Gebäuden und mehr als 500 Personen im Freien zu organisieren, sagt die Stadt Luxemburg mehrere Veranstaltungen, die in den kommenden Wochen stattfinden sollten, ab. Davon betroffen ist mit der Éimaischen auch jenes Event, das regelmäßig am Ostermontag – in diesem Jahr am 13. April – Tausende Besucher in die Hauptstadt zieht.
Nicht stattfinden werden die „Rencontre Intégration et Interculturalité“, die heute in Hollerich stattfinden sollte sowie die Veranstaltung „Explore Luxembourg“, die für den 10. und 11. April auf der Place d'Armes vorgesehen war.
Sämtliche Aktivitäten des Programmes „Sports pour tous“, des Konviktsgaart und des Club Senior sowie Konferenzen werden abgesagt beziehungsweise auf ein späteres Datum verlegt. Dies gilt auch für die am Mittwoch geplante Bürgerbeteiligung in Pulvermühle und die Ausstellungen „Charles Kohl“ in der Villa Vauban und „Mateneen“ im Ratskeller des Cercle Cité. Frischwarenmärkte finden wie geplant statt.
Darüber hinaus finden die Mittagskonzerte und die Konzerte auf der Place d'Armes im laufenden Monat sowie im April nicht statt. Die geführten Touren des Luxembourg City Tourist Office (LCTO) werden unterdessen voraussichtlich bis zum Ende des Monats eingestellt.
Dabei wurde allerdings auch betont, dass die Geschäfte in der Hauptstadt weiterhin geöffnet bleiben. Auch der wöchentliche Frischmarkt und der erste Glacismaart der Saison (am Sonntag von 10 bis 17 Uhr) finden wie geplant statt.
Die Stadt greift jedoch noch zu einer weiteren Maßnahmen, die vor allem das Abendleben betrifft: „Um die Menschen dazu zu sensibilisieren, sich so wenig wie möglich im öffentlichen Raum aufzuhalten, wurden sämtliche ,Nuits blanches' in Restaurants, Cafés und Diskotheken zurückgezogen,“ unterstrich Lydie Polfer. Demnach müssen diese Betriebe pünktlich um 1 Uhr ihre Türen schließen.
Eingangsbereich in Bussen zum Schutz der Fahrer gesperrt
In diesem Zusammenhang wird denn auch der Betrieb des City Night Bus eingestellt. Doch nicht nur deshalb: „Wir müssen Fahrer einsparen, um diese auf den normalen Buslinien zu integrieren“, erklärte die Bürgermeisterin. So werden unter anderem in den Spitzenstunden mehr Busse eingesetzt, um überfüllte Linien zu vermeiden.
Was den Schutz der Busfahrer betrifft, so habe man den Eingangsbereich der Busse gesperrt, um eine Ansteckung zu verhindern. „Dies ist auch im Interesse der Bürger. Denn dieser Dienst muss weiterhin gewährleistet werden und dafür brauchen wir die qualifizierten Busfahrer“, erklärte Lydie Polfer.
Am Ende appellierte sie an das Verständnis und die Verantwortung der Bürger: „Wir befinden uns in einer außergewöhnlichen Situation. Daher ist es wichtig, dass jeder sich an die elementaren Hygieneregeln hält – zu seinem Wohl und zu jenem seiner Mitmenschen“.
Weiter unterstrich sie, dass man sich durchaus bewusst sei, dass die getroffenen Maßnahmen, um das Corona-Virus auf ein Maximum zu drosseln, einen großen Impakt auf die Menschen und Betriebe hätten. Den Betroffenen werde man die nötige Unterstützung anbieten.
Sämtliche Details zu den Änderungen befinden sich online.
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