Stadt Esch reagiert auf Werbeaktion eines Autohauses
Die Stadt Esch hat wie angekündigt am Dienstagmorgen damit begonnen, die Werbung, welche ein Autohaus auf mehreren Zebrastreifen angebracht hatte, zu übermalen.
Wie der Pressesprecher Luc Schloesser dem LW am Dienstag bestätigte, hat eine erste, teilweise Überprüfung sämtlicher Fußgängerüberquerungen auf dem Stadtgebiet ergeben, dass mindestens 14 Zebrastreifen beschädigt wurden.
Das betroffene Autohaus habe eine schriftliche Intervention der Gemeinde ignoriert, heißt es weiter von der Gemeinde.
Offenbar zweite Werbeaktion mit schwarzer Farbe
Zudem seien offenbar noch neue solcher Werbungen, diesmal aber mit schwarzer Farbe, dazugekommen. Die sei ein noch größeres Problem, da sie nicht so einfach übermalt werden kann.
Unter anderem seien offenbar am Dienstag neue Werbungen am Hauptbahnhof aufgetaucht, heißt es seitens der Stadt Esch.
Was war geschehen?
Nicht schlecht gestaunt haben am Montag viele Escher, als sie auf mehreren Zebrastreifen ihrer Stadt die Werbung eines Autohauses aus der Umgebung zum bevorstehenden Autofestival entdeckten. Der Schöffenrat, der am Montagnachmittag tagte, zeigte sich alles andere als erfreut über diese illegale und nicht mit der Stadt abgesprochene Aktion. Es handele sich keineswegs um ein Kavaliersdelikt, hieß es bei der städtischen Pressestelle auf Nachfrage hin.
Die Straßenverkehrsordnung sehe eindeutig vor, dass eine unbefugte Abänderung der Verkehrssignalisation verboten sei.
Rechnung dürfte teuer werden
Hier handelt es sich offenbar um einen besonders schweren Fall, da die Aufmerksamkeit der Fußgänger beim Überqueren der Straße bewusst auf die Werbung gezogen werden sollte und somit die Verkehrssicherheit in Gefahr gewesen sei.
Am Dienstag haben die Gemeindearbeiter damit begonnen, sämtliche Zebrastreifen auf dem Escher Stadtgebiet zu überprüfen und gegebenenfalls übermalen. Die Rechnung dafür werde anschließend dem Autohaus zugestellt.
Zudem dürfte die Aktion juristische Folgen haben - für die Täter, die die Zebrastreifen bemalt haben und für deren Auftraggeber.
Folgen für Autofahrer
Die ganze Aktion dürfte aber auch Folgen für Autofahrer im Escher Zentrum haben.
"Wir gehen in zwei Phasen vor", erklärt Luc Schloesser.
Zuerst werde die Werbung übermalt. Dann sei der Zebrastreifen aber nicht mehr Norm-konform. Denn, die Vorschriften besagen, dass alle Balken eines Zebrastreifens gleich sein müssen, um die Autofahrer nicht abzulenken.
Deshalb müssen alle betroffenen Zebrastreifen, auch die neuen am Hauptbahnhof, abgeschliffen und anschließend mit neuer Untergrundfarbe bemalt werden. Es handle sich dabei um Spachtelfarbe, die von Hand aufgetragen werden muss.
Arbeiten können nicht sofort erledigt werden
Danach wird ein speziell reflektierender Lack aufgetragen. Diese Arbeiten können aber erst in Angriff genommen werden, wenn die Temperaturen nicht mehr im Minusbereich sind und keine Niederschläge zu erwarten sind.
Dann dürfte aber besonders im Zentrum von Esch mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen sein. "Normalerweise werden solche Arbeiten in den Sommerferien gemacht, wenn wenig Verkehr ist", so Schloesser. So lange könne man diesmal aber nicht warten, da die Zebrastreifen nun nicht mehr konform seien.
Erst wenn die Wetterbedingungen es zulassen, werde mit diesen Arbeiten begonnen.
Ein teurer Spaß
"Dies ist mit einem enormen Arbeitsaufwand verbunden", so Luc Schloesser. Die Arbeitsstunden und die teuren Spezialfarben werden dem Autohaus integral in Rechnung gestellt werden, betont Luc Schlosser.
Zudem will die Stadt, wie bereits erwähnt, juristische Schritte prüfen.
