SNCT: "Wir müssen unsere Kosten decken"
SNCT: "Wir müssen unsere Kosten decken"
Die Société Nationale de Contrôle Technique (SNCT) hat am Dienstag auf die teils heftige Kritik an ihrer Tariferhöhung reagiert. In einem Communiqué heißt es: "Seit der Reform der technischen Kontrolle im Jahr 2016 arbeitet die SNCT in einem Wettbewerbsumfeld. Als kommerzielle Gesellschaft müssen wir unsere Kosten decken. Deshalb sind wir gezwungen, unsere Tarife zu erhöhen." Die Preise würden sich immer noch unter jenen der Konkurrenz in Luxemburg und den Anbietern in den Nachbarländern bewegen.
Die Einnahmen der SNCT seien in den vergangenen Jahren gesunken – einerseits aufgrund längerer Fristen, innerhalb derer Autofahrer zur Kontrolle müssen, und andererseits durch "signifikant höhere" Betriebskosten, schreibt die Direktion der staatlichen Prüforganisation weiter. In den vergangenen 20 Jahre habe es lediglich sechs Tarifanpassungen gegeben. Die Letzten seien jedoch geringer als die Jetzigen ausgefallen.
Die SNCT lege großen Wert auf Verbesserungen in der Servicequalität, sowohl für Privat- als auch Geschäftskunden. Die Gesellschaft habe zum Beispiel kürzlich in ein neues Informatiksystem investiert, das die Terminvereinbarung erleichtern soll. Das neue System werde am 18. Februar für Geschäftskunden und ab 4. März für Privatkunden freigeschaltet.
Ohne Einfluss vom Staat
Neben der SNCT reagierte am Dienstag auch die Politik: In ihrer Antwort auf mehrere parlamentarische Anfragen von Abgeordneten der LSAP, CSV und Piraten erklärten die Minister François Bausch und Paulette Lenert, dass die SNCT selbst über ihre Preise bestimmt – ohne staatlichen Einfluss. Insofern stünden die Einnahmen der SNCT in keinem Zusammenhang zum Staatsbudget. Mit Verweis auf die Öffnung des Marktes der technischen Kontrolle, erklären die Minister außerdem, dass diese in Luxemburg von zwei Gesellschaften durchgeführt wird. Für einen dritten Betreiber laufe allerdings aktuell die Genehmigungsprozedur.
Dass Autobesitzer für eine technische Kontrolle in Sandweiler und anderen Kontrollstationen nunmehr 52 Euro (statt bisher 37,50 Euro) bezahlen müssen, hatte in den vergangenen Tagen für Unmut gesorgt. Auch für Eigentümer von Lieferwagen, Motorrädern oder Oldtimern verteuert sich die Fahrt durch die Prüfstraße. Die Preiserhöhungen seien "unverschämt", kritisierte der Luxemburger Konsumentenschutz und forderte eine sofortige Rücknahme der Preiserhöhung. Auch der Automobilclub Luxemburg reagierte empört.
Kritik gab es auch an der Kommunikationspolitik der SNCT: Die Tariferhöhung wurde am Freitag in einer dürren Mitteilung auf der Internetseite der Kfz-Prüfstelle publik gemacht. Weitere Erklärungen blieb man auf Nachfrage schuldig.
Als Abonnent wissen Sie mehr
In der heutigen schnelllebigen Zeit besteht ein großer Bedarf an zuverlässigen Informationen. Fakten, keine Gerüchte, zugänglich und klar formuliert. Unsere Journalisten halten Sie über die neuesten Nachrichten auf dem Laufenden, stellen politischen Entscheidern kritische Fragen und liefern Ihnen relevante Hintergrundgeschichten.
Als Abonnent haben Sie vollen Zugriff auf alle unsere Artikel, Analysen und Videos. Wählen Sie jetzt das Angebot, das zu Ihnen passt.
