SNCT bekommt neue Konkurrenz
SNCT bekommt neue Konkurrenz
Lorentzweiler als Alternative zu Sandweiler und Co.: In Luxemburg eröffnet demnächst ein dritter Anbieter von technischen Fahrzeugkontrollen seine Tore. Wie das „Luxemburger Wort“ bereits Ende 2017 berichtete, entsteht unweit der Autobahn A 7 eine Prüfstraße für Autos und Lastwagen. Ein gutes Jahr später steht das Projekt eines privaten Betreibers nun kurz vor der Fertigstellung.
Zwar ist das behördliche Genehmigungsverfahren für den dritten Marktteilnehmer – neben der Société nationale de contrôle technique (SNCT) und dem deutschen Konzern Dekra – noch nicht abgeschlossen. Für die neue Kontrollstation in Lorentzweiler werden aber schon seit Ende Januar Mitarbeiter angeheuert. „Die künftige technische Inspektionsstelle für Straßenfahrzeuge in Luxemburg sucht mehrere technische Inspektoren“, ist in der auf Französisch verfassten Stellenanzeige der Prüfgesellschaft zu lesen. In den multifunktionalen Neubau sollen auf drei Etagen auch Büros, Geschäfte und ein Restaurant einziehen.
Wahl zwischen SNCT, Dekra und Dasthy
Hinter dem Projekt steckt der luxemburgische Privatinvestor und Auto-Gutachter Allain Dasthy. Brisant: Als zweiten Geschäftsführer der Gesellschaft „Luerenzweiler Kontrollstatioun“ holte sich Dasthy ausgerechnet den früheren SNCT-Direktor Armand Biberich an Bord. Am notwendigen Fachwissen dürfte es in der neuen Fahrzeugprüfstelle also nicht mangeln.
„Ich bin schon länger mit Allain Dasthy im Gespräch“, sagt Armand Biberich, der zwischen 2012 und 2017 beim Contrôle technique in Sandweiler das Sagen hatte. „Die Idee ist es, ein Sachverständigenbüro und eine technische Kontrollstation unter einem Dach zu vereinen.“ Biberich rechnet damit, dass die Prüfstation Ende April, Anfang Mai eröffnen wird. Davor seien noch einige bautechnische Probleme zu lösen.
Der Markt für technische Fahrzeugkontrollen in Luxemburg ist seit 2016 liberalisiert. Die Folge für Verbraucher: Autobesitzer können ihr Fahrzeug nicht nur bei der SNCT, sondern seit Anfang 2018 auch in der Dekra-Filiale in Bartringen – und eben bald in Lorentzweiler – im Zuge der Hauptuntersuchung durchchecken lassen. Seit der rezenten und umstrittenen Tariferhöhung bei der SNCT befinden sich die Preise der beiden Unternehmen auf beinahe demselben Niveau. In Sachen Tarife habe man sich noch nicht endgültig festgelegt, sagt Armand Biberich – man wolle sich aber auf jeden Fall unter den 59 Euro, die bei Mitbewerber Dekra für die Kontrolle eines Autos fällig werden, einordnen.
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