Schutzmasken in Handarbeit
Schutzmasken in Handarbeit
Seit etwa einer Woche steht bei Familie Damm-Kraus die Nähmaschine an keinem Tag mehr still. Dabei war Stéphanie Damm-Kraus bislang alles andere als eine begnadete Näherin. Zwar arbeitete ihre Mutter als Schneiderin, doch sie selbst widmet sich diesem Hobby erst seit zwei Monaten.
Übung bekam die Luxemburgischlehrerin in den vergangenen Tagen jedoch mehr als genug. Sie stellt nämlich Mund-Nasen-Masken, auch chirurgische Gesichtsmasken genannt, her. Dabei wird sie tatkräftig von ihrer siebenjährigen Tochter und von ihrer Mutter, die ebenfalls zu Hause näht, unterstützt.
Die Idee zum Herstellen der Masken kam Stéphanie Damm-Kraus, als ihr Mann, der als Kardiologe in einem Krankenhaus arbeitet, berichtet, dass die Mitarbeiter, die nicht mit Covid-19-Patienten in Kontakt kämen, keine Schutzmasken hätten. Da auch keine Aufstockung der Masken in Sicht war, entschied sich Stéphanie Damm-Kraus, zu helfen, wie sie kann: Sie nahm sich eine chirurgische Maske als Vorlage und begann, selbst Masken zu nähen. Im Internet fand sie Anleitungen zuhauf. Nach ein paar Versuchen fand sie ein Modell, das sie schnell herstellen konnte und bei dem am wenigsten Stoffreste übrigbleiben.
Masken bieten geringen Eigenschutz
„Mir ist bewusst, dass meine Masken keine Sicherheit vor Ansteckung sind“, sagt sie. Jedoch verhindern sie, dass sich die Person, die sie trägt, mit den Händen an die Nase oder den Mund fasst (siehe unten stehenden Kasten). Außerdem können sie bei 90 Grad gewaschen und dann wiederverwendet werden. Etwa 50 Masken hat sie bislang aus dickem Stoff, Gummibändern und Drähten hergestellt. „Teilweise ist mir sogar das Material ausgegangen. Die Nachbarn haben mir ausgeholfen. Sie brachten mir alte Bettlaken oder Tischtücher“, erzählt die Lehrerin.
In ihrem Wohnzimmer sehe es denn auch zurzeit eher nach einer Nähstube aus. Überall würden Stoffe und Materialien rumliegen. Nachdem sie morgens mit ihrer Tochter gelernt hat, werde regelmäßig ein Spaziergang unternommen und anschließend gekocht. Am Nachmittag beginne sie dann mit den Näharbeiten.
Es wird auch in Zukunft weiter genäht
Für eine Maske brauche sie gut 30 Minuten. Bis zu sechs Stunden am Tag widmet sie sich nun ihrem neuen Hobby. Doch die Produktion in der hauseigenen Schneiderei wird möglicherweise in den nächsten Tagen etwas gedrosselt werden. Die gute Nachricht ist nämlich, dass die Mitarbeiter des Krankenhauses nun wieder mit chirurgischen Masken versorgt sind, da der Bestand aufgefüllt werden konnte.
Aufhören zu nähen, das will Stéphanie Damm-Kraus dennoch nicht. Eine Beruhigung der Lage scheint nämlich momentan nicht in Sicht und so will sie in Zukunft Familie, Freunde und Bekannte mit ihren Masken versorgen. Und selbst wenn sie keinen 100-prozentigen Schutz für den Träger bieten, so leisten sie einen kleinen Beitrag, um die Verbreitung des Virus zumindest einzudämmen.
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