Schulanfang in der Hauptstadt: Mit Linien und bunten Punkten
Schulanfang in der Hauptstadt: Mit Linien und bunten Punkten
„Kiss and Go“ und eine rote Linie sind auf dem Gehweg am Eingang zum Pausenhof aufgesprüht. Diese soll den Eltern an der Grundschule an der Rue du Commerce im hauptstädtischen Bahnhofsviertel anzeigen, bis wohin sie ihre Kinder begleiten dürfen.
Hinter der Linie erkennt man die Abtrennungen, eingezeichnete Markierungen sowie die Einteilungen im Hof für die 310 Schüler, welche diese Schule besuchen. In der Grundschule im Viertel Gare ist so weit alles für die Rentrée am Montag vorbereitet.
Doch es war eine Herkulesaufgabe, betonte die Bürgermeisterin der Hauptstadt, Lydie Polfer, bei der Schulbesichtigung am Mittwoch. Denn nachdem Mitte April Bildungsminister Claude Meisch die Öffnung der Schule angekündigt hatte, mussten auf dem Gebiet von Luxemburg-Stadt insgesamt 19 Schulen mit 54 einzelnen Schulgebäuden für die mehr als 5.000 Schüler angepasst werden. „Doch wegen der großartigen Zusammenarbeit der einzelnen Gemeindedienste sowie der Schulbehörde in den letzten Wochen sind wir gut vorbereitet“, betonte die Bürgermeisterin mehrmals.
Ein Paradebeispiel
Die Schule im Bahnhofsviertel verfügt über sieben Eingänge. Ein Glücksfall, wie der Präsident des Schulkomitees, Raul Mayer, erklärt: „Dadurch können wir in dieser Grundschule alle Schüler perfekt trennen. Alle Eingänge sind, je nach Zyklus, farblich markiert. Durch die einzelnen Eingänge und Treppenhäuser gelangen die Schüler dann in ihren abgesperrten Teil des Gebäudes.“
Damit sich die Eltern und Kinder am Montag zurechtfinden, sind Broschüren vorbereitet, welche an die betroffenen Familien verschickt werden. Sie beinhalten Informationen zu den Schulklassen, Kontaktdaten des Lehrpersonals sowie Hinweise zur Nutzung des richtigen Farbcodes.
Wenn dann der Schulunterricht am Montag startet, können die Kinder ab 7.50 Uhr in den Pausenhof. Farbige Punkte am Boden kennzeichnen den Wartebereich der Schüler, von dort aus werden sie zu den einzelnen Klassenräumen begleitet.
Auch sonst ist alles straff organisiert. Die Pause um 10 Uhr wird abwechselt abgehalten: „Ist zum Beispiel die erste Klasse des Zyklus 2 nach 15 Minuten mit der Pause fertig, folgt danach Klasse zwei vom gleichen Zyklus“, erklärt Raul Mayer. Auch für die Verpflegung am Mittag ist gesorgt: „Die Schüler bekommen jeweils eine Tüte. Doch die ersten Wochen wird es wohl kalte Küche geben. Heißes Mittagsessen macht die Organisation bei 54 Gebäuden umso schwieriger.“
Auch beim Toilettengang herrscht Ordnung. Die WCs sind mit den Vornamen der Schüler versehen, die Waschbecken abgeklebt. „Das Händewaschen wird im Klassenraum erfolgen, so sind wir sicher, dass dies auch erfolgt“, schildert der Präsident.
Es kann losgehen
Die neuen Sicherheitsvorschriften wie im Viertel Gare werden in allen Schulen der Hauptstadt umgesetzt, angepasst an das jeweilige Gebäude und dessen Möglichkeiten, so Lydie Polfer.
Einen Mangel an Klassensälen gab es aber nirgends, fügt Schulschöffin Colette Mart hinzu: „In vielen Klassen haben wir die maximale Anzahl an Kindern, die das Gesundheitsministerium vorgibt, nicht erreicht. Daher war in diesen Fällen eine Aufteilung der Klasse nicht nötig, was auch Personaleinsparungen mit sich brachte.“
Dennoch verkündete der Gemeinderat in der Ratssitzung am vergangenen Montag einen Mangel an Personal. Dieser sei aber nun behoben, die Stellen besetzt. Damit sei die Stadt gut auf die Rentrée vorbereitet, hieß es.
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