Schüler demonstrieren für den Klimaschutz
Schüler demonstrieren für den Klimaschutz
Die Bewegung für eine Wende in der Klimapolitik erreicht auch Luxemburg: Heute Nachmittag findet in der Hauptstadt die bereits seit Wochen geplante Schülerdemonstration für den Klimaschutz statt. Organisiert wird die Protestaktion von der Jugendbewegung Youth for Climate Luxembourg. Bildungsminister Meisch hatte Ende Februar den Sekundarschülern die Erlaubnis erteilt, am Protest teilzunehmen.
Treffpunkt ist um 12 Uhr auf dem Glacis-Feld in Limpertsberg, dann geht es weiter in Richtung Stadtmitte. Auf dem Knuedler können die Jugendlichen dann auf einer Bühne ihre Sorgen äußern. Wie viele junge Menschen an dieser Protestaktion teilnehmen werden, ist noch nicht klar. Gegenüber RTL schätzten Youth-for-Climate- Mitglieder, dass circa 10 000 Schüler dabei sein werden.
Weltweite Aufbruchsstimmung
Die Demonstration in Luxemburg ist Teil eines weltweiten Protesttages für den Klimaschutz, der heute begangen wird: Zehntausende Kinder und Jugendliche in mindestens zwei Dutzend Ländern und rund 30 US-Bundesstaaten haben angekündigt, ihre Schulen zu verlassen, um für ihre Zukunft zu kämpfen. Diese internationale Protestwelle ist vor allem der 16 Jahre alten, schwedischen Aktivistin Greta Thunberg zu verdanken. Mit ihrer Rede beim UN-Weltklimagipfel inspirierte sie Tausende Jugendliche weltweit.
Unter anderem auch Zohra Barthelemy, 16 Jahre, Schülerin am Echternacher Lycée und Aktivistin bei der Organisation Youth for Climate Luxembourg: „Greta Thunberg ist unser Vorbild. Sie ist so jung und hat es trotzdem geschafft, eine weltweite Bewegung auszulösen. Damit hat sie uns gezeigt, dass auch junge Menschen sich für etwas einsetzen und politisch aktiv sein können.“
Und sie klagt an: „In der Politik scheint vieles wichtiger zu sein als der Klimaschutz, weil es sich finanziell nicht lohnt. Allerdings kann die Zukunft von ganzen Generationen nicht einfach für Geld aufs Spiel gesetzt werden, das ist verantwortungslos. Deswegen setzen wir uns nun dafür ein, dass Politiker die Klimakrise auch endlich als solche erkennen. Es geht schließlich um unsere Zukunft“, so die Schülerin.
Die frustrierende Langsamkeit der Politiker schreckt viele davon ab, sich für Politik zu interessieren."
Für Zohra und ihre Mitstreiter vermittelt die Politik den Eindruck, dass sie sich der Situation zwar bewusst, jedoch der Meinung sei, dass noch viel Zeit ist, um sich der Sache anzunehmen. „Es bleiben uns keine zehn Jahre mehr. Wir müssen jetzt handeln, der Klimawandel hat bereits eingesetzt. Täglich SUV fahren und siebenmal in der Woche Fleisch essen, darf nicht mehr die Regel sein“, stellt Zohra Barthelemy klar; sie selbst ist bereits seit ihrem zehnten Lebensjahr Vegetarierin.
Politisches Engagement
Auch ist es in ihren Augen falsch zu behaupten, dass junge Menschen nicht genug Erfahrung haben, um sich politisch zu engagieren. „Die frustrierende Langsamkeit der Politiker schreckt viele davon ab, sich für Politik zu interessieren. Ich wünsche mir mehr aktives Handeln, aber vor allem auch ein Mitspracherecht für die Jugend. Die Folgen der heutigen politischen Entscheidungen werden wir tragen“, formuliert die Sekundarschülerin ihren Anspruch.
In diesem Sinne sei eine Schülerdemonstration extrem wichtig. „Wir hoffen, dass heute so viele Leute wie möglich teilnehmen“, sagt Zohra Barthelemy und beklagt, dass es in Luxemburg keine richtige Streikkultur gibt. „Hierzulande nehmen Leute die Politik leider so hin, wie sie kommt. Der Protest ist aber ein wichtiger Bestandteil der Demokratie, wir dürfen nicht alles widerstandslos an uns vorbeiziehen lassen.“
