Winzer Henri Ruppert und seine Herrschtleit lesen seit Mittwoch Rivaner-Trauben in den Schengener Weinbergen.
Es ist wieder so weit. Entlang der Mosel haben am Mittwoch in den luxemburgischen Weinbergen die ersten Winzer mit der Traubenernte angefangen. Darunter waren auch Winzer Henri Ruppert aus Schengen und sein 18-köpfiges Team von Herrschtleit.
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Die Studentin Michelle aus Schwebsingen wird auf Schritt und Tritt von Winzerhund Pinot begleitet.
Foto: Gerry Huberty
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Die Studentin Michelle aus Schwebsingen wird auf Schritt und Tritt von Winzerhund Pinot begleitet.
Foto: Gerry Huberty
Mit der Weinbergsschere trennen die Erntehelfer die Rivaner-Traube von der Rebe ab und legt sie danach in den Plastikbottich.
Foto: Gerry Huberty
Mit der Weinbergsschere trennen die Erntehelfer die Rivaner-Traube von der Rebe ab und legt sie danach in den Plastikbottich.
Foto: Gerry Huberty
Unter den größtenteils französischen Erntehelfern herrscht eine gesellige Atmosphäre.
Foto: Gerry Huberty
„Den Auftakt der Weinlese bestimmen wir jedes Jahr anhand von drei Dingen. Der Traubensaft muss unter dem Refraktometer genug Zucker aufweisen, d. h. die Öchslegrad müssen eine bestimmte Marke erreichen. Dann ist auch der pH-Wert in Zusammenhang mit der Säure ausschlaggebend für die Terminbestimmung des Erntebeginns“, erklärt der Winzer. Diese Bedingungen seien eigentlich schon vergangene Woche erfüllt gewesen, aus organisatorischen Gründen habe er den Erntebeginn aber auf diese Woche verschoben.
Der „Aufpasser“ auf vier Pfoten
Und so versammelten sich gestern im Morgengrauen die Herrschtleit vor Rupperts Kellerei am Markusberg in Schengen. Kurz nach 8 Uhr zogen sie in die erste Rivaner-Parzelle, um dort mit ihren Weinbergsscheren die reifen Trauben von den Zweigen abzutrennen und in die Plastikbottiche zu werfen. Wachsam beobachtet wurden sie dabei vom Border-Collie-Rüde Pinot, der schon seine achte Traubenernte miterlebt. Michelle aus Schwebsingen ist zum ersten Mal mit dabei. „Meine Großeltern hatten zwar Weinberge, aber die wurden verkauft“, erzählt die 20-Jährige, die bis zum 18. Oktober bei der Traubenernte hilft und danach ihr Studium in Umweltwissenschaften an der Uni Trier fortsetzen wird.
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Henri Rupperts französische Herrschtleit wohnen in Lothringen und kommen tagsüber für die Traubenernte nach Schengen.
Foto: Gerry Huberty
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Henri Rupperts französische Herrschtleit wohnen in Lothringen und kommen tagsüber für die Traubenernte nach Schengen.
Foto: Gerry Huberty
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Rupperts übrige Herrschtleit sind aus Lothringen angereist. Zwei von ihnen sind Marcel und Didier, die in Florange beziehungsweise Illange leben und zum dritten respektive vierten Mal in Schengen Trauben ernten. Sie mögen besonders die Geselligkeit im Team.
„Anders als etwa bei polnischen Erntehelfern muss ich meinen Herrschtleit keine Unterkunft zur Verfügung stellen, da sie morgens für 8 Uhr hierher fahren und abends nach Hause zurückkehren“, sagt Henri Ruppert.
Zuerst wird der Rivaner geerntet
Nach den Rivaner-Trauben werden die Auxerrois- und die Pinot-noir-Trauben für den Crémant gelesen und danach die Pinot-gris-Trauben für die übrigen Weine. Dauerte die Lese im vergangenen Jahr wegen der vielen Trauben mit sechs Wochen noch recht lange, so geht Henri Ruppert diesmal davon aus, dass bis Mitte Oktober alle Trauben in seinen knapp 20 Hektar umfassenden Weinbergen abgeerntet sein werden. Wegen des Frosts Anfang Mai und dem sogenannten Sonnenbrand im Juli rechnet er damit, dass diesmal nur 50 bis 60 Prozent von einer normalen Ernte in die moderne Kellerei gebracht und dort zu Crémant und Wein ausgebaut werden könnten. Definitiv feststehen, wird dies erst im Oktober.
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