"Rives du Brill": Die Bagger werden rollen
(L.E.) - „Wir können ganz schnell ein Projekt für die Brillstraße ausarbeiten, und werden das jetzt auch tun“, so der Escher Infrastrukturschöffe Henri Hinterscheid gestern nach der Gemeinderatssitzung im „Wort“-Interview.
Laut Hinterscheid werden die Gemeindedienste sofort mit den Planungen für die Arbeiten am 108 Jahre alten Kanal beginnen. „Dann können wir diese für die Haushaltsvorlage 2017 vorschlagen und gegebenenfalls noch im gleichen Jahr mit den Arbeiten beginnen.
Was die Oberflächennutzung angeht, so kann man 2017 immer noch entscheiden, wie die aussehen soll.“ „Die Untergrundarbeiten können verhältnismäßig schnell vonstattengehen, da es sich um eine Straße ohne Verkehr, der umgeleitet werden müsste, handelt“, fügt Hinterscheid hinzu.
Zu Beginn der Sitzung hatte es noch geheißen, dass diese Arbeiten nicht unbedingt eine Priorität seien. Hintergrund der plötzlichen Entscheidung, sie nun doch schneller als geplant in Angriff zu nehmen, ist eine Diskussion, die nur wenige Minuten zuvor in der Ratssitzung stattgefunden hatte.
Die CSV-Fraktion hatte aufgrund der LW-Reportagen zu den „Rives de Clausen“ in der Brillstraße eine Motion auf die Tagesordnung setzen lassen, die jedoch mehrheitlich abgelehnt wurde.
CSV-Rat Georges Mischo stellte dabei die Frage nach den Perspektiven der Straße und forderte unter anderem strengere Kontrollen gegen Störungen der Nachtruhe und Verschmutzung.
Am Ende der Diskussion zeigte sich, dass viele Ratsmitglieder die Idee der Präsidentin des Geschäftsverbandes, Astrid Freis, einer Ausgehmeile im Prinzip unterstützen.
Schwarzer Peter für Eigentümer
Dies würde allerdings auch Arbeiten an der Straße voraussetzen. Da sich Infrastrukturschöffe Hinterscheid jedoch gegen „Flickarbeiten“ wehrte und betonte, dann müsste zuerst der Untergrund erneuert werden, fiel die Entscheidung wie gehabt aus.
„Wir haben in der Brillstraße ,200er' Abflussrohre. Heutzutage sind bei jedem Einfamilienhaus ,150er' Rohre Standard. Muss ich mehr sagen?“ so der Schöffe.
Was das Erscheinungsbild der Brillstraße angeht, so herrschte quer durch die Fraktionen die Meinung vor, dass die Hauseigentümer die Hauptschuld träfe, da sie einerseits exorbitant hohe Mietforderungen stellen würden und andererseits oft nicht bereit seien, in ihre Immobilie zu investieren.
"Wort"-Berichterstattung zum Thema
- Das "Luxemburger Wort" hatte am 12. April ein Interview mit der Präsidentin des Geschäftsverbandes und LSAP-Gemeinderatsmitglied Astrid Freis veröffentlicht, indem sie unter anderem die Idee einer "Rives de Clausen" für die Brillstrasse aufwarf.
- Da Astrid Freis auch "20 Pitcher" für Esch gefordert hatte, folgte am 14. April ein Interview mit dem Wirt des Pitcher, Jean-Paul Kemp.
- Am 15. April folgte eine Videoumfrage, in der die Escher ihre Meinung selbst äussern konnten.
- Am 21. April reagierte Infrastrukturschöffe Henri Hinterscheid im "Wort"-Interview und gab bekannt, den Bau des Fuss- und Radweges zwischen Belval und Esch-Mitte in Angriff nehmen zu wollen.
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