Plädoyer für Recht und Gerechtigkeit
Plädoyer für Recht und Gerechtigkeit
von Monique Hermes
„Dass d'Kathedral esou voll ass, ass en Zeechen, datt d'Vollek vu Lëtzebuerg zu Iech, Monseigneur, an zu Ärer Famill steet. Dir sidd e Symbol an de Garant vun eiser Fräiheet!“ Diese Worte richtete Erzbischof Jean-Claude Hollerich zum Auftakt des feierlichen „Te Deum“ im Mariendom an Großherzog Henri, der zusammen mit Großherzogin Maria Teresa, Erbgroßherzog Guillaume, Erbgroßherzogin Stéphanie sowie den Prinzen Félix, Louis und Sébastien, im festlich geschmückten Chor des Gotteshauses Platz genommen hatte.
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Erstmals fand die kirchliche Feierstunde am Nationalfeiertag am Nachmittag statt. Und zum ersten Mal hatte der Erzbischof von Luxemburg dazu eingeladen. Nicht nur die Mitglieder der großherzoglichen Familie sondern auch die Vertreter der Regierung, der Abgeordnetenkammer, des Stadtrates, die in Luxemburg akkreditierten Botschafter, die Vertreter der Magistratur und des Staatsrates sowie weitere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und zahlreiche Bürgerinnen und Bürger hatten der Einladung Folge geleistet. Im Chor wohnten viele Geistliche zusammen mit den Vertretern der patriotischen Vereinigungen dem Gottesdienst bei.
Mit einem interreligiösen Gebet, gesprochen, bzw. gesungen, von Großrabbiner Alain Nacache, Imam Halil Ahmetspahic und Chaplain Christopher Lyon der anglikanischen Kirche, wurde der Danksagungsgottesdienst eingeleitet.
Applaus nach der Homelie des Erzbischofs
In seiner Predigt in luxemburgischer und französischer Sprache wies der Erzbischof auf Menschen hin, die viel arbeiten müssen, um ihr Existenzminimum zu erlangen und deren Freiheiten dadurch eingeschränkt werden. Dem gegenüber stehe die Gerechtigkeit, für alle Menschen guten Willens sich einsetzen müssten.
„Mir probéieren, eist Bescht ze maache fir Recht a Gerechtegkeet hei zu Lëtzebuerg“, so Jean-Claude Hollerich wörtlich, bevor er auf verschiedene diskriminierende Kommentare im Internet hinwies, und diesbezüglich von neuen Formen von Ungerechtigkeit sprach, die Streit und Zwietracht säen und keinesfalls unserer multikulturellen Gesellschaft Rechnung tragen würden.
„Nous sommes une société riche. Alors nous avons un devoir envers les plus pauvres, envers les réfugiés. Engageons-nous ensemble afin que cette justice touche tous les gens“, schloss der Erzbischof, dessen Homilie mit Applaus bedacht wurden.
Mit dem Fürbittgebet wurde der eigentliche Höhepunkt der Feierstunde eingeleitet: das „Domine salvum fac“, die „Sonnerie Nationale“, gespielt von Militärmusikern, der gregorianischen Lobgesang „Te Deum laudamus“ mit dem feierlichen Schlusssatz „In te Domine speravi“ sowie unsere Nationalhymne, „Ons Heemecht“.
Mit einer wahren musikalischen Glanzleistung warteten die Maîtrise der Kathedrale, das „Madrigal de Luxembourg“, Mitglieder der Militärmusik, Geneviève Conter an der Harfe, die Solisten Marc Dostert und Jean-Paul Majerus, alle um Dirigent Marc Dostert, auf. Besonders der Psalm 24 von der Luxemburger Komponistin Lili Boulanger sowie der Psalm 150 von César Franck ließen aufhorchen. Mit „Toccata“ von Hendrik Andriessen ließ Domorganist Paul Breisch die Feierstunde ausklingen.
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