"Occupy for Climate": Teilnehmer werden auf Festnahmen vorbereitet
"Occupy for Climate": Teilnehmer werden auf Festnahmen vorbereitet
Am Freitag treffen sich junge Leute zum zweiten Mal für eine große Klima-Demo in Luxemburg-Stadt. Nachdem bei der ersten Aktion am 15. März rund 7.500 Schüler und Studenten durch die Straßen des Stadtzentrums zogen, ist der Plan diesmal, zwei Fahrspuren des Pont Grande-Duchesse-Charlotte zu besetzen.
Los geht es um 15.00 Uhr (also nach dem Unterricht) auf der Place de l'Europe in Kirchberg. Bisher haben in den sozialen Netzwerken knapp 300 Leute ihre Teilnahme angekündigt, weitere 850 werden als "interessiert" angeführt.
Zu ihrem Plan äußerten sich die Organisatoren des "Occupy for Climate"-Streiks am Mittwochabend genauer. Die Polizei hätte sich bereit erklärt, die Demonstranten eine Fahrspur der sogenannten "Roten Brücke" in Richtung Glacis blockieren zu lassen. Die Polizei würde den Schülern außerdem dabei helfen, zur Brücke zu marschieren und die Sicherheit der Demonstranten zu gewährleisten. Die Blockade würde von zwei Seiten durch Polizeiwagen abgeschirmt.
Des Weiteren hätte man eng mit der Polizei zusammengearbeitet und Festnahmen würden nicht getätigt werden, solange der Protest friedlich abläuft. In dem Sinne warnte "Youth for Climate" die Teilnehmer auch davor, den Aktionskonsens der Protestbewegung zu ignorieren. Die Demo am Freitag soll zwar zivilen Ungehorsam zeigen, aber vor allem auch gewaltfrei bleiben, so die Organisatoren am Mittwoch: "Jeder, der sich gewaltbereit zeigt, wird von der Aktion ausgeschlossen."
Trotzdem bereitete "Youth for Climate" die Teilnehmer des Streiks am Donnerstag auf eventuelle Festnahmen vor. "Solltet ihr aus irgendeinem Grund dennoch den Aktionskonsensplan ignorieren oder euch gegenüber der Polizei nicht identifizieren, solltet ihr wissen, dass die Polizei zweimal klar ankündigen muss, dass eine Festnahme bevorsteht. Die maximale Zeit, die ihr unter Festnahme verbringen könnt, sind 24 Stunden. Erwachsene riskieren eine Geldstrafe während Minderjährige dazu angehalten werden können, Sozialstunden zu leisten", hieß es am Donnerstag auf der Facebook-Seite von "Youth for Climate".
Die Demonstranten wurden außerdem an ihr Recht auf einen Anwalt und einen Anruf erinnert.
Die Organisatoren der Klimaschutz-Demo, die nur zwei Tage vor der Europawahl in Luxemburg stattfindet, wiesen auf ihrer Facebook-Seite außerdem darauf hin, dass der Streik nicht für politische Zwecke missbraucht werden soll.
An alle politischen Parteien: Wir wollen morgen keine Banner oder Flaggen mit euren Logos sehen. Bitte respektiert unsere Neutralität und missbraucht unsere Bewegung nicht für eure eigenen politischen Interessen.
Auch nach dem Streik wollen die Organisatoren keine Fotos der Aktion mit politischen Logos darauf sehen, weder in den sozialen Netzwerken noch in Wahlwerbungen.
Politiker könnten zwar wie alle anderen auch an der Demo teilnehmen, allerdings seien sie darum gebeten im Hintergrund zu bleiben: "Eure Parteien sind die, die wir kritisieren und die Aktion soll keine Werbe-Plattform für euch oder eure politischen Karrieren sein. Wir hoffen die politischen Parteien respektieren die Wünsche der Jugend."
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