Neugestaltung der N7: Sanfte Mobilität ist Trumpf
Neugestaltung der N7: Sanfte Mobilität ist Trumpf
Von Frank Weyrich
Seit der Eröffnung der Nordstraße stand die Verkehrsberuhigung auf der viel befahrenen Nationalstraße zwischen Walferdingen und Mersch auf der Wunschliste der Anliegergemeinden. Jetzt hat Infrastrukturminister François Bausch die Pläne präsentiert.
Nach der Eröffnung der Nordstraße (A7) im September 2015 haben Zählungen gezeigt, dass der Straßenverkehr auf der Nationalstraße (N7) zwischen Mersch und
Lorentzweiler fast unverändert geblieben ist. Nur auf dem Teilstück bis Walferdingen wurde eine Reduktion um bis zu 35 Prozent festgestellt.
Das Projekt zur Neugestaltung der N7 erstreckt sich vom Supermarkt in Bereldingen bis zum Kreisverkehr an der neuen roten Brücke in Mersch, was ihm den Namen „Vum Cactus bis bei de Cactus“ einbrachte.
Tempo 30 in den Ortsmitten
Kernstück der Neugestaltung ist die Schaffung von Tempo-30-
Zonen in den Ortszentren. Damit wird auch von einem bisherigen Tabu abgerückt, weil entlang Nationalstraßen solche Verkehrsberuhigungen nicht zugelassen waren.
Um den Verkehrsteilnehmern diese Zonen auch deutlich zu machen, werden sie durch eine erhöhte Fahrbahn und farblich hervorgehoben. Insgesamt vier solcher Streckenabschnitte sind vorgesehen.
In Walferdingen ist von der Alzettebrücke bis zum Kreisver kehr eine Tempo-30-Zone geplant. Auch zwischen dem Bahnhof in Lorentzweiler und dem Gemeindehaus sowie an der Kreuzung in Lintgen wird der Verkehr nur noch durch die entschleunigte Zone geleitet. Auf Höhe der Kirche in Rollingen ist die vierte Tempo-30-Zone vorgesehen.
Auch wenn die Fahrbahnbreite unverändert bleibt, so werden doch Einengungen bei den Fußgängerüberwegen die Autofahrer zum Abbremsen zwingen. An den Ortseingängen werden Verkehrsinseln die Fahrbahnen umlenken und auch dort den Verkehr verlangsamen.
Weniger Stellplätze, mehr Grün
Erhebungen der Straßenbauverwaltung haben gezeigt, dass auf der zwölf Kilometer langen Strecke knapp 900 Parkplätze vorhanden sind, die allerdings nur zu 40 Prozent belegt sind. Es bleibt also viel Spielraum für die Minimisierung der Parkflächen. Im Gegenzug entsteht deshalb Raum für Fahrradwege und breite Bürgersteige beidseits der Fahrbahn.
Wie François Bausch betonte, geht es vordergründig um eine Verbesserung der Lebensqualität. Zudem zeigte er sich davon überzeugt, dass durch die bequeme und sichere Möglichkeit, sich mit dem Fahrrad zu bewegen, die Zahl der Benutzer steigen wird. Auch soll eine ausgiebige Bepflanzung mit mehr als 500 Bäumen zu einer höheren Attraktivität beitragen.
Minister François Bausch zeigte sich nach der Präsentation und der Diskussionsrunde dem "Luxemburger Wort" gegenüber sehr zufrieden: „Zunächst bin ich sehr erfreut über die rege Teilnahme. Das Interesse ist also da. Ich bin nicht derjenige, der etwas gegen den Willen der Leute durchsetzen will. Deshalb ist es wichtig, miteinander zu diskutieren. Den Fragen und Kommentaren sowie dem Applaus nach zu urteilen, scheint unser Vorschlag gut aufgenommen zu werden. Die Grundstimmung war positiv, was mir sehr wichtig ist. Ich bin nämlich überzeugt, dass die sanfte Mobilität der einzig richtige Weg ist.“
Weitere Informationsversammlungen sind ab Anfang September in den betroffenen Gemeinden vorgesehen, wo dann auf die spezifischen Eigenschaften der Ortschaften eingegangen wird.
