Neues Wahrzeichen zwischen Altstadt und Moselufer
Neues Wahrzeichen zwischen Altstadt und Moselufer
(vb) - Auf den Medaillen für den Halbmarathon „Route du Vin“ war sie schon zu sehen, in wenigen Wochen steht die offizielle Eröffnung an: Die Arbeiten an der „Gare routière“ an der Remicher Esplanade neigen sich dem Ende zu.
Für den weißen, maritim anmutenden Pavillon zwischen Schiffsanlegestelle und Innenstadt ist die Bezeichnung „Busbahnhof“ eigentlich eine Degradierung. Vielmehr soll das Gebäude aus der Feder des Architekturbüros „Valentiny hvp architects“ ein Touristenmagnet werden. Im Erdgeschoss werden die Besucher an einem Informations-Schalter empfangen, dort findet er auch Tickets für Schiffstouren. Außerdem sind dort der Fahrradverleih und ein Warteraum mit öffentlichen Toiletten untergebracht.
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Geschmack des „Miselerland“
Im oberen Stockwerk öffnet sich den Gästen ein einziger großer Raum mit Sicht auf Mosel und Weinberge. Dort vorne, wo die auskragenden, dreieckigen Fensterflächen einen Rundumblick zulassen, informieren fest installierte iPads die Gäste interaktiv über die Moselregion. Im rückwärtigen Teil des Geschosses können die Besucher sich die Erzeugnisse der Region gleich schmecken lassen: An einer Ladentheke werden Wein und andere Produkte der Marke „100 % Luxembourg“ verkauft. Von einer Terrasse aus schauen die Gäste direkt auf die am Ufer vertäuten Schiffe.
Für das neue Wahrzeichen von Remich musste die alte „Gare routière“ erst einmal weichen. An ihrer Stelle steht jetzt ein kompletter Neubau, nimmt aber die Form des vorigen Gebäudes auf. Mit der sich nach oben öffnenden Form und dem floralen Vorhang-Gitterwerk aus weiß lackiertem Stahl hebt es sich stark von der bestehenden Altstadt-Architektur ab. „Das war auch das Ziel“, sagt Architekt François Valentiny, „das Gebäude soll die Wirkung eines Hafens oder einer Marina vermitteln und optisch mehr zu den Schiffen als zur Bebauung gehören. Es soll Freizeit und Erholung ausstrahlen.“
Die „Gare routière“ ist der erste Bauabschnitt der Neugestaltung der Remicher Esplanade. Sie wird in den nächsten Jahren komplett erneuert, die Schiffsanlegestellen werden modernisiert und verlängert. Die „Gare routière“ kostet 3,5 Millionen Euro, die zu 30 Prozent vom Wirtschafts- und Landwirtschaftsministerium übernommen werden. Das Gebäude versorgt sich dank Erdwärme und Solarzellen zu 100 Prozent selbst mit Energie. Da der Pavillon nur ein paar Schritte von der Mosel entfernt steht, ist der Hochwasserschutz ein großes Thema. So wurde das Erdgeschoss aus Beton konstruiert, das Obergeschoss aus Holzbalken.
Ein besonderer Kniff: Die Türöffnungen sind mit besonderen Profilen ausgestattet, in die Absperrungen eingesetzt werden können. „Damit sind wir vor Hochwasser von bis zu 70 Zentimeter über dem Boden sicher“, sagt Ingenieur Jean-Marc Pott.
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