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Neues Asylbewerberheim auf altem Uni-Parkplatz
Lokales 3 Min. 17.12.2013 Aus unserem online-Archiv

Neues Asylbewerberheim auf altem Uni-Parkplatz

Das 2 800 Quadratmeter große Gebäude wird 9,9 Millionen Euro kosten.

Neues Asylbewerberheim auf altem Uni-Parkplatz

Das 2 800 Quadratmeter große Gebäude wird 9,9 Millionen Euro kosten.
Illustration: Architektenbüro Tatiana Fabeck
Lokales 3 Min. 17.12.2013 Aus unserem online-Archiv

Neues Asylbewerberheim auf altem Uni-Parkplatz

Mehrere hundert Flüchtlinge treffen jedes Jahr mit der Hoffnung auf ein besseres Leben im Großherzogtum ein. Das Erstauffangzentrum Don Bosco  ist für die Flüchtlinge oftmals die erste Station.

(DL) - Mehrere hundert Flüchtlinge treffen jedes Jahr mit der Hoffnung auf ein besseres Leben im Großherzogtum ein, seit Jahresbeginn haben 1 011 Personen einen Antrag auf Asyl gestellt.

Das Erstauffangzentrum Don Bosco in Limpertsberg ist für die Flüchtlinge oftmals die erste Station in Luxemburg. Da besagte Einrichtung stark in die Jahre gekommen ist und ihren Anforderungen nicht mehr gerecht wird, wird sie nun ersetzt.

Der Neubau wird gleich neben dem alten Foyer, welches späterhin abgerissen wird, errichtet. Die Bauarbeiten sind seit September im Gange. „Dieser Bau ist überfällig“, betont Christiane Martin, Direktorin des „Office luxembourgeois de l'accueil et de l'intégration“ (Olai) im Gespräch mit dem „Luxemburger Wort“.

Seit langem sei man sich darüber im Klaren, dass die alte Struktur, die aus den 1960er-Jahren stammt, abgerissen werden muss. Da die Einrichtung jedoch ständig besetzt war und auch immer noch ist, musste laut Martin zuerst nach einer Alternative gesucht werden. Eine solche ist inzwischen gefunden. Entstehen wird das neue Heim für Asylbewerber gleich neben dem bestehenden, wo sich zuvor ein Parkplatz der Universität Luxemburg befand. 

Fertigstellung Mitte 2015

Die zentrale Lage ist laut der Olai-Direktorin sehr wichtig, dies zum einen, da die Flüchtlinge meist am hauptstädtischen Bahnhof ankämen, aber auch, weil sich wichtige Behörden – etwa das Olai und die „Direction de l'immigration“ – in der Nähe befinden. Die Bagger sind in der Avenue de la Faïencerie bereits im September angerollt – Mitte 2015 soll der Neubau fertiggestellt sein.

Ausgestattet wird er u. a., mit einem Notschlafraum sowie weiteren Schlafzimmern (darunter Familienzimmer), mit Aufenthaltsräumen, Klassensälen, einer Küche und einem Speiseraum. Insgesamt wird das Gebäude 2 800 Quadratmeter umfassen, der Kostenpunkt liegt bei 9,9 Millionen Euro. Konzipiert wurde das Projekt vom Architektenbüro Tatiana Fabeck.

Altes Foyer ist nach wie vor bewohnt

Aktuell wohnen noch 120 bis 130 Personen in den alten Räumlichkeiten. „Die zwei oberen Stockwerke mussten wir aufgrund eines Wasserschadens sperren“, erklärt Martin. Als noch alle vier Etagen in Betrieb waren, seien zeitweise bis zu 300 Menschen im Foyer Don Bosco untergebracht gewesen, berichtet die Olai-Direktorin. Ausgelegt ist es für 150 Personen. Dies sei der Fall gewesen, wenn zahlreiche Flüchtlinge gleichzeitig in Luxemburg eintrafen. „Inzwischen ist es jedoch etwas ruhiger geworden“, so die Olai-Direktorin.

Beim Foyer Don Bosco handelt es sich um ein sogenanntes Erstauffangzentrum, in dem jene Flüchtlinge notdürftig untergebracht werden, die abends bzw. spät in der Nacht oder am Wochenende in Luxemburg ankommen – also außerhalb der Öffnungszeiten der zuständigen Behörden. Geleitet wird es von der „Croix Rouge“. Auch die neue Struktur soll als „Centre de premier accueil“ fungieren. 

Aktuelle Kapazität gesenkt

Wie die Olai-Direktorin erklärt, habe man die Kapazitäten bei der neuen Struktur auf 120 Personen gesenkt – dies, um die Verwaltung des Heims künftig zu erleichtern. Im Erstauffangzentrum bleiben die Asylbewerber in der Regel nur vorübergehend, sprich einige Wochen, bevor sie auf andere Strukturen im Land verteilt werden. Laut Christiane Martin gibt es deren insgesamt um die 90. Voll belegt seien sie derzeit nicht.

Dem Abriss des alten Gebäudes steht nach Fertigstellung des Neubaus nichts mehr im Weg. Was mit dem Grundstück passieren wird, steht laut Christiane Martin noch nicht fest. Ein zweites Zentrum für Asylbewerber sei laut der Olai-Direktorin nicht geplant.