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Neue Vorwürfe gegen Zoo Amnéville: Olafs letzte Reise
Lokales 10.12.2019 Aus unserem online-Archiv

Neue Vorwürfe gegen Zoo Amnéville: Olafs letzte Reise

Neue Vorwürfe gegen Zoo Amnéville: Olafs letzte Reise

Symbolfoto: LW-Archiv/Reuters
Lokales 10.12.2019 Aus unserem online-Archiv

Neue Vorwürfe gegen Zoo Amnéville: Olafs letzte Reise

Im Juli 2018 wurde der Kadaver des toten Eisbären Olaf zu einer Hausmülldeponie gefahren. Diese verweigerte die Annahme. Es habe sich um ein Versehen gehandelt, so der Zoo.

(tom/jt) - Die Vorwürfe gegen den Zoo Amnéville (F) reißen nicht ab. Nachdem der regionale Radiosender France Bleu Lorraine bereits vergangene Woche zahlreiche Unregelmäßigkeiten öffentlich gemacht hatte, legte das Medium am Montag nach: Die Verantwortlichen des Zoos sollen versucht haben, den Kadaver des Ende Juli 2018 im Alter von 31 Jahren verstorbenen Eisbären Olaf auf einer Müllkippe in Aboncourt zu entsorgen. Die Behörden ermitteln. Der Chef-Veterinär des Zoos hat den Fehler bereits zugegeben. 


Les accusations portées contre le zoo sont lourdes, à en croire nos confrères de France Bleu.
Zoo von Amnéville auf der Anklagebank
Eine Recherche von France Bleu will in dem Tierpark nahe der Luxemburger Grenze fragwürdige Praktiken beim Finanz- und Personalmanagement aufgedeckt haben. Die Geschäftsleitung weist die Vorwürfe zurück.

Laut France Bleu habe der Betreiber der Müllkippe, die nur für Haushaltsabfälle zugelassen ist, die Annahme des toten Eisbären verweigert. Am 30. Juli 2018 sei der Kadaver dann zu einer Tierkörperbeseitigungsanstalt gefahren worden. 

Zoo rechtfertigt sich

Der Zoo Amnéville teilte am Dienstagabend auf Facebook mit, dass der Eisbär nach seinem Tod am 25. Juli 2018 zunächst in einem Kühlraum für Futterreste gelagert wurde. Grund sei die damalige Hitzewelle mit Außentemperaturen von 38 Grad Celsius gewesen. Offenbar sollte vermieden werden, dass sich Verwesungsgestank im Zoogelände ausbreitet. Vorgesehen war, dass ein Tierkörperverwertungsbetrieb sich des Kadavers annimmt, so der veterinärmedizinische Dienst des Zoobetreibers.

Am 26. Juli seien Olafs sterbliche Überreste allerdings aus Versehen von einem anderen Entsorgungsunternehmen abgeholt und zur Müllkippe gefahren worden. Als der Fehler auffiel, wurde der Kadaver wieder in die Kältekammer des Zoos zurückverfrachtet und vier Tage später von einem Tierkörperverwerter abgeholt. "Der gesamte Kadaver wurde weggebracht", betont der Zoo in der Mitteilung. 

"France Bleu Lorraine" hatte gemeldet, dass Mitarbeiter des Tierparks den toten Eisbären zuvor in Stücke gesägt haben sollen. Der Zoo sei im Juli 2018 wegen eines Insolvenzverfahrens in finanziellen Nöten gewesen und habe überall zu sparen versucht, auch bei der Tierkörperbeseitigung, erzählte eine Angestellte dem Sender.