Neue Stromleitung: 380 Kilovolt von Trier nach Bartringen
Neue Stromleitung: 380 Kilovolt von Trier nach Bartringen
Die neue Stromleitung hatte bereits in den Gemeinden Steinsel und Lorentzweiler für Unruhe gesorgt, am Donnerstag stellten die Verantwortlichen des nationalen Netzbetreibers Creos das Projekt im Detail vor. Es geht dabei um eine neue 380-Kilovolt-Anbindung an Deutschland, dies aus Gründen der Versorgungssicherheit.
Die Hochspannungsleitung soll vom deutschen Aach über Trier bis nach Heisdorf errichtet werden. Das dortige Umspannwerk will Creos zurückbauen und auf der Anhöhe bei Bofferdingen in direkter Nähe zur A7 neu errichten. Ab Heisdorf soll die neue Leitung parallel zur Autobahnbrücke der A7 das Alzettetal queren, zum Steinseler Plateau hochsteigen und dort Richtung Bartringen verlaufen.
Noch nichts entschieden
„Bisher sind das alles nur Striche auf der Karte und nichts ist bisher entschieden“, so Creos-Generaldirektor Marc Reiffers. „Die jetzt beginnende Umweltimpaktstudie wird zeigen, welche Lösung am Ende zurückbehalten werden kann. Wir werden auf jeden Fall in jeder Phase des Projektes transparent informieren.“ Den Creos-Verantwortlichen schwebt dabei ein Baubeginn um 2023 vor, bis 2026 könnte die neue Leitung stehen.
Insgesamt sollen auf beiden Abschnitten 170 neue Masten mit einer Höhe von bis zu 60 Metern errichtet werden. Da die Leitung nicht mehr über bewohntes Gelände führen darf, wird die Trassenführung zur Herausforderung. Mit dem Neubau der Leitung geht allerdings auch ein deutlicher Rückbau einher: So wird die alte 220-Kilovolt-Hochspannungsleitung zwischen Trier und Heisdorf komplett abgebaut, die alte Trasse wird für den Neubau genutzt.
Weniger Masten als bisher
Da auch die Umspannanlage in Heisdorf verschwindet, werden dort ebenfalls Leitungen, welche bisher über Wohnhäuser führten, verschwinden. Laut Reiffers würde das komplette Alzettetal zwischen den Gemeinden Walferdingen und Steinsel künftig komplett frei von den heute bestehenden Hochspannungsleitungen sein. Insgesamt werden mehr Masten verschwinden, als neue errichtet werden.
Ein Teil der bestehenden Leitungen wird zudem unterirdisch verlegt. Laut Reiffers sei dies aber nicht überall möglich: „Der Kostenpunkt steigt um den Faktor sieben. Zudem müssen für das unterirdische Verlegen rund 45 Meter breite Trassen freigelegt werden. Der Umweltimpakt ist also nicht unbedingt geringer als bei den Freileitungen.“
Strom im Mix immer wichtiger
Laut den Creos-Verantwortlichen geht das aktuelle Netz auf die 1960er-Jahre zurück. Seitdem hat sich der nationale Stromverbrauch aber mehr als verzehnfacht. Die beiden einzigen Leitungen, die Luxemburg mit Deutschland verbinden, sind zeitweilig an der Belastungsgrenze, sodass bis 2030 Engpässe entstehen könnten. „Die neue 380 Kilovolt-Leitung hat mehr Kapazität und weniger Verlust“, so Reiffers.
Zudem werde der Strom im nationalen Energiemix immer wichtiger. Die demografische Entwicklung, die Digitalisierung und die Dekarbonisierung haben daran ihren Anteil. Zudem ist eine hohe Versorgungsqualität auch ein wichtiges Argument für Luxemburg als Industriestandort. Auf einer eigens eingerichteten Website sind weitere Details einsehbar.
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